Zahl der Unternehmensgründungen 2009 gestiegen
Die Zahl der Unternehmensgründungen ist 2009 gestiegen. Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise haben mehr Deutsche den Schritt in die Eigenständigkeit gewagt als im Jahr zuvor. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden drei Prozent mehr Firmen mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung gegründet.
2009, das war das Jahr der Finanzkrise. Meldungen über Bankenrettungen, Milliardenverluste, Kurzarbeitergeld und Exportrückgang beherrschten über weite Strecken die Nachrichten. Um so erstaunlicher sind jetzt die Zahlen, die das Statistische Bundesamt kürzlich veröffentlichte. Die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland sei im Jahr 2009 gestiegen.
Mehr Unternehmensgründungen
715.600 Neugründungen 2009 zählten die Statistiker, darunter auch fast 269.000 Nebenerwerbsbetriebe. Damit stieg die Zahl der Neugründungen um satte 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen stieg ebenfalls um 3,7 Prozent auf 864.400, darunter zählen auch diejenigen, die bei Verlagerung, Umwandlung oder Übernahme eines Betriebes erforderlich sind.
Kleine und große Gewerbe
153.700 Firmen mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung wurden 2009 gegründet, drei Prozent mehr als 2008 und ungefähr so viele wie 2007, wie das Statistische Bundesamt verriet. Die Zahl der Neugründungen überstieg in diesem Fall die Zahl der aufgegebenen Betriebe, die bei 128.900 lag. Umgekehrt sieht es aus bei Kleinunternehmen ohne weitere Mitarbeiter. Hier stieg die Zahl der Neugründungen zwar um 2,7 Prozent auf 293.000, gleichzeitig wurden jedoch 305.200 Kleinbetriebe geschlossen.
Zusammenhänge Unklar
Ob mehr Angestellte als Arbeitslose oder umgekehrt den Schritt in die Selbständigkeit wagten, konnten die Statistiker nicht aufschlüsseln. Aus ihren Daten sei dies nicht abzulesen, hieß es. Der Informationsdienst Wissenschaft (idw) teilte unterdessen mit, dass Frauen bei Unternehmensgründungen unterrepäsentiert seien. Trotz steigender Erwerbsbeteiligung und höherem Qualifikationsniveau stellen Männer noch immer zwei von drei Vollerwerbsgründern. Experten interpretieren die weibliche Zurückhaltung als geringere individuelle Risikobereitschaft und weniger starke Fokussierung auf den beruflichen Werdegang. Frauen sollen deswegen stärker motiviert und gefördert werden, heißt es.