Vorsicht bei Essen auf Rädern
Ein Test in des NDR-Magazins „Markt“ deckte Qualitätsmängel bei diversen Diensten für Essen auf Rädern auf. Betroffen waren alle getesteten Lieferdienste. Ursache seien in erster Linie lange Lager- und Transportzeiten.
Ältere Menschen brauchen weniger Kalorien
Was für den Menschen die optimale Ernährung ist, hängt von vielen Faktoren ab. Geschlecht, Körpergröße, ausgeübte Arbeit, Sportler oder Nichtsportler – all dies hat großen Einfluss auf den Stoffwechsel und die benötige Nährstoffzufuhr. Ein sehr wesentlicher Faktor ist zudem das Alter. Der Stoffwechsel von älteren Menschen benötigt wesentlich weniger Kalorien. Aber Achtung: Der Bedarf an Nährstoffen ändert sich bei Senioren nicht. Alte Menschen brauchen davon genauso viel wie junge.
Es gibt Richtlinien für Essen auf Rädern
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat eine Broschüre mit Richtlinien für Essen auf Rädern erarbeitet. Der Download eines 50-seitigen PDFs ist hier möglich. Die Mahlzeiten sollten sich, wie generell bei gesunder Ernährung, aus magerem Fleisch, frischen Gemüse, Obst, Milchprodukten und Fisch zusammensetzen. Die Verwendung gesunder Fette und Öle wird angeraten. Dabei ist besonders auf den Kalorienanteil zu achten. Da die meisten Vitamine wärmeempfindlich sind sollte auch die Warmhaltezeit kurzgehalten werden. Für die Essensproduzenten ist es logistisch nicht sehr einfach große Mengen Essen zu produzieren und in dem engen Zeitfenster, in dem die Kunden zu Mittag essen an alle auszuliefern. Auch scheint es vielen Produzenten unrentabel, einen großen Maschinenpark täglich nur kurze Zeit zu benutzen. Daher wird das Essen in kleineren Küchen so früh wie möglich gekocht und dann entweder warmgehalten oder wieder aufgewärmt.
NDR-Redakteure testeten fünf Gerichte von Lieferdiensten
Es wurden Essen von fünf Lieferdiensten für den Test bestellt. Die Redakteure orderten jeweils das teuerste Gericht des jeweiligen Anbieters.
- Von „Meyer Menü“: Rostbratwurst mit Kartoffelpüree und Rotkraut (6,90 Euro)
- Von „Hamburger Küche“: Matjes in Sauerrahm mit Speckbohnen und Salzkartoffeln (8,90 Euro)
- Von den „Johannitern“: Kabeljaufilet mit Kartoffeln und Gemüse (8,39 Euro)
- Von „Hanse Menüdienst“ eine Grünkohlplatte mit Kassler, Kochwurst und Röstkartoffeln (9,40 Euro)
- Von „Landhausküche“ Lammkeulenbraten mit grünen Bohnen und Rosmarinkartoffeln (8,99 Euro)
Von allen Gerichten wurden Proben in ein Lebensmittellabor eingeschickt. Besorgniserregendes Ergebnis: In keiner einzigen Mahlzeit ließ sich noch Vitamin C nachweisen. Das lässt auf viel zu lange Warmhaltezeit schließen, bei der das Vitamin zerfällt. Ernährungsexperten monierten außerdem die Zusammensetzung der Essen. Kritisiert wurde zu hoher Salzgehalt, zu viel Fleischanteil und insgesamt waren die Portionen eher zu groß.
Bei Frühstück und Abendessen ausgleichen
Als Fazit empfiehlt sich für Kunden von Essen auf Rädern, bei den übrigen Mahlzeiten des Tages ausgleichend vorzugehen. Obst, Rohkost und insgesamt salzarme Kost ist für Frühstück und Abendessen die richtige Wahl.
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