Versicherungen: Welche man unbedingt braucht – und welche man sich sparen kann
Klar, gegen alles kann man sich nicht absichern, aber einen guten Versicherungsschutz will man schon haben. Aber eben auch nicht unnötig Geld für überflüssige Policen aus dem Fenster werfen. Welche Versicherung man wirklich braucht, verrät unserer Versicherungs-Check.
Gesetzlich vorgeschrieben: Diese Versicherungen sind Pflicht
Um einige Versicherungen kommt man nicht herum, sie sind in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Es handelt sich dabei um die
- Krankenversicherung
- Rentenversicherung
- Arbeitslosenversicherung
- Kfz-Haftpflichtversicherung (für Autohalter)
Unbedingt zu empfehlen: Diese Versicherungen sind ein Muss
Nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber trotzdem ein absolutes Muss, ist die private Haftpflichtversicherung. Sie greift, wenn man einem anderen Schaden zufügt – selbst dann, wenn grob man fahrlässig gehandelt hat. Die Beiträge sind vergleichsweise niedrig, ab etwa 50 Euro im Jahr kann man sich absichern. Wichtig ist eine ausreichend hohe Versicherungssumme.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung zählt ebenfalls zu den wichtigsten freiwilligen Versicherungen. Sie springt ein, wenn man krankheitsbedingt seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, und ermöglicht es, den bisherigen Lebensstandard zu halten. Je jünger man beim Abschluss ist, desto günstiger ist der Tarif. Früh abzuschließen lohnt sich also. Allerdings ist die Police im Vergleich zu anderen Versicherungen generell relativ teuer. Trotzdem: Es handelt sich um eine äußerst sinnvolle Investition.
Für Hundehalter ist sie ein absolutes Muss: Die Tierhalterhaftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die durch einen Hund verursacht werden – etwa wenn der Vierbeiner plötzlich auf die Straße läuft und einen Unfall verursacht. Das kann immens teuer werden, und der Halter des Hundes muss voll haften. Auch für Besitzer eines Pferdes ist die Tierhalterhaftpflicht empfehlenswert. Für Katzen und andere Kleintiere muss in der Regel keine Extraversicherung abgeschlossen werden, etwaige Schäden deckt hier zumeist die Privathaftpflicht.
Hausbesitzer kommen um eine Wohngebäudeversicherung nicht herum. Die Schäden, die durch Sturm, Hagel, Blitzschlag, Wasser oder Feuer entstehen können, können horrende Kosten nach sich ziehen. Eigenheimbesitzer ohne Wohngebäudeversicherung stehen dann im Fall der Fälle womöglich vor dem finanziellen Ruin.
Kann man, muss man nicht: Weitere sinnvolle Versicherungen
Eine private Krankenzusatzversicherung kann abschließen, wer das nötige Kleingeld übrig hat – zu den wichtigsten Versicherungen zählt sie aber nicht. Wichtig ist, genau hinzuschauen: Welche zusätzlichen Leistungen sind wirklich abgedeckt – und braucht man diese Leistungen wirklich?
Auch Hausrat- und Rechtsschutzversicherung zählen zu den Versicherungen, die nicht oberste Priorität haben. Gleiches gilt für die Unfallversicherung und die private Rentenversicherung. Bei letzterer erhält man in der Regel ab Eintritt ins Rentenalter eine monatliche Summe ausgezahlt – man spekuliert also darauf, lange zu leben. Und die Verzinsung ist unsicher, der Garantiezins ist zuletzt ständig gesunken.
Eine Reisekrankenversicherung ist bei Reisen ins EU-Ausland und diverse populäre Urlaubsländer überflüssig, wer aber beispielsweise in die USA fliegt, sollte sie unbedingt abschließen. Ob sie sinnvoll ist, hängt also vom jeweiligen Reiseziel ab.
Überflüssig: Diese Versicherungen kann man sich sparen
In den allermeisten Fällen völlig überflüssig sind Zusatzversicherungen für elektronische Geräte wie Smartphone und PC, die beispielsweise die Garantiedauer verlängern. Kosten und möglicher Nutzen stehen in der Regel in keinem Verhältnis.
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