Unternehmens-Lenker unterschätzen Terrorismus
Der internationale Terrorismus ist nicht nur eine Gefahr für politische Systeme, sondern auch für Unternehmen. In Wirtschaftskreisen wird dieses Risikopotential allerdings bislang verkannt. Acht von zehn Vorständen und Geschäftsführern in Deutschland sind der Meinung, das Thema habe eher keine Folgen für die Geschäftstätigkeit ihrer Firma.
Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung ROC glauben 82 Prozent der Top-Manager von Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, der internationale Terrorismus beeinflusse nicht die Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Drei Viertel vertreten die Ansicht, das Thema habe keine Folgen für die eigene Branche. Und mehr als vier von zehn Vorständen und Geschäftsführern wissen nicht, dass sie laut den Anti-Terror-Verordnungen der Europäischen Union (EU) sicherstellen müssen, Personen nicht finanziell zu unterstützen, die dem internationalen Terrorismus zuzuordnen sind. Das könne beispielsweise durch Lohnzahlungen im Ausland der Fall sein.
"Unsere Studie zeigt, dass viele Unternehmenslenker die Folgen des internationalen Terrorismus für ihren Betrieb unterschätzen. Das ist hochgefährlich, zumal 77 Prozent der von uns befragten Unternehmen international arbeiten", sagt Oliver Back, Global COO der ROC Group. "Wer seine Pflicht vernachlässigt, die Mitarbeiterdaten mit bestehenden Terrorlisten abzugleichen, riskiert ein Strafverfahren und damit auch wirtschaftliche Folgen für sein Unternehmen. Hinzu kommt der Imageschaden."
Lediglich 20 Prozent aller Unternehmen haben der Unternehmensberatung zufolge entsprechende Maßnahmen bereits abgeschlossen, während 38 Prozent noch in der Umsetzung stecken. Weitere 17 Prozent sind noch nicht aktiv geworden, planen das aber. Mehr als sechs von zehn Firmen haben laut der ROC-Studie zufolge einen Verantwortlichen benannt, der aktuelle Entwicklungen bezüglich Terror-Gefahren stets im Blick hat.
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