Übergewicht und Adipositas: Immer mehr besonders schwere Fälle
Übergewicht ist ein gesundheitliches Problem, das in gesellschaftlicher Hinsicht buchstäblich immer mehr Gewicht bekommt: Mehr als 50 Prozent der erwachsenen Deutschen leidet an Übergewicht, und mehr als ein Viertel ist sogar krankhaft übergewichtig („adipös“). Bei Kindern und Jugendlichen scheint sich eine ähnliche Entwicklung anzubahnen: Von ihnen sind bereits etwa 15 Prozent übergewichtig, und sechs Prozent adipös.
Eine chronische Gesundheitsstörung – mit Folgen
Zurzeit gilt Adipositas in Deutschland nicht als Krankheit, sondern als eine „chronische Gesundheitsstörung“. Dennoch hat Übergewicht für die Betroffenen oft schwere gesundheitliche Folgen, denn es bildet die Voraussetzung für schwere Folgekrankheiten. Zu ihnen gehören die Fettleber, koronare Herzerkrankungen, Bluthochdruck, verschiedene Krebserkrankungen, orthopädische und psychische Leiden sowie Diabetes Typ 2.
Anstieg von Adipositas bei jungen Menschen
Im Rahmen einer Studie des Robert-Koch-Instituts wurde bekannt, dass über 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen im Alter von 18 bis 91 Jahren einen Body-Mass-Index (BMI) von über 25 kg/m2 besitzen und somit als übergewichtig gelten. Adipös sind über 23 Prozent der Männer und fast 24 Prozent der Frauen – sie besitzen einen BMI von über 30 kg/m2. Besonders signifikant ist der Anstieg von Adipositas-Fällen bei den 25 bis 34 Jahre alten Männern und Frauen – es ist die Altersgruppe, die vor dem PC aufgewachsen ist.
Maßnahmen gegen Adipositas
Um Adipositas erfolgreich bekämpfen zu können, ist eine Ernährungsumstellung vonnöten. Auf den Speiseplan gehören dabei viele Getreideprodukte, Ost und Gemüse. Lebensmittel mit versteckten Fetten – etwa in Wurst, Fastfood – sind ebenso zu meiden wie der übermäßige Genuss von Zucker und Salz. In besonders schweren Fällen kann eine medikamentöse Therapie beim Abnehmen helfen, etwa dann, wenn bestimmte Sekundärerkrankungen vorliegen oder andere Maßnahmen nicht erfolgreich waren. Auch eine operative Lösung wie eine Magenverkleinerung gilt für viele als eine Option. Vor dem Beginn einer kalorienreduzierten Ernährungsphase sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden. Eine weitere wichtige Maßnahme zum Abbau von Fettleibigkeit ist Sport: Mehr Bewegung hilft, nach einer Gewichtsabnahme das reduzierte Gewicht auch zu halten. Ideal sind Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren, Schwimmen, Walking oder das Wandern.
Das eigene Verhalten dauerhaft ändern
Last but not least ist eine dauerhafte Verhaltensänderung ein weiterer Schritt in die richtige Richtung: Dazu kann die Beobachtung des eigenen Essverhaltens gehören oder die regelmäßige Integration von bewusster Bewegung und Sport in die Alltagsplanung. Eine Verhaltenstherapie mit wöchentlichen Sitzungen über einen Zeitraum von drei Monaten kann in der Anfangszeit von Nutzen sein, um sich die nötige Selbstkontrolle anzueignen.
Bild: Fotolia, 97743704, nenetus