Thronfolger nicht mehr in Geschlechterrangfolge: Gleichberechtigung in der Monarchie
Bis dato war es ja so, dass der männliche Erbe in jedem Fall Vorrecht auf den Thron hatte, selbst, wenn die Schwester die Erstgeborene war. Ca. 40 Jahre nach der zweiten großen Emanzipationswelle der Frau ist England den Schritt der Gleichberechtigung gegangen.
[youtube LVJKVvo6w0A]
Derzeit treffen sich 16 Länder des Commonwealth in Perth, Australien und besprechen internationale Brennthemen. Dort wurde wohl weniger international brennend beschlossen, dass das erstgeborene Kind in allen Fällen Vorrecht auf den Thron hat, egal, ob es Junge oder Mädchen ist.
Der britische Prämierminister Cameron äußerte sich dazu und meinte, dass sich die Einstellungen zu vielen althergebrachten Regeln über die Jahrzehnte drastisch geändert haben und dass es einfach keinen Sinn mehr machen würde, Jungen vorzuziehen.
Australiens erste weibliche Premierministerin Julia Gillard fügte hinzu, dass es für unser modernes Denken absolut nachvollziehbar wäre, aber auf historischer Ebene eine große Änderungen bedeuten würde. Ähnliches galt wohl auch für die geradezu futuristische Änderung, dass die Religion bei der Anheirat eines nicht-royalen Menschen keine Rolle mehr spielen sollte.
Große Änderung ohne große Nachwirkung
Dabei stellt sich die Frage, ob es überhaupt wichtig ist, denn besonders in Großbritannien hat die Queen lediglich eine zeremonielle, konstituionelle Stellung inne, mehr als eine traditionelle Symbolfunktionen hat sie nicht, daher hat sie keinerlei politischen Einfluss auf das Land, warum sie immer noch politisch ernst genommen werden, ist daher mehr als verwunderlich. Dass die Gleichberechtigung des Thronnachfolgers im Jahre 2011 erfolgt ist, ist gerade in einem Land, in dem die erste Bewegung des Feminismus began, zudem ein wenig enttäuschend, zum Vergleich, die Jahreszahlen anderer Gleichberechtigungserfolge:
1870 – Frauen haben auch unverheiratet den Status einer legalen Person, dürfen sogar verheiratet eigenen Besitz haben
1876 – Frauen erhalten das Recht zu studieren
1918 – Frauen über 30 erhalten das Wahlrecht, Frauen können ebenso Mitglieder des Parlaments werden
1958 – Frauen dürfen im House of Lords beisitzen
1970 – dem Gesetz nach sollen Frauen genau so viel wie Männer verdienen
1975 – Sexuelle Diskriminierung ist auf Arbeit, an Schulen und beim Training verboten