«test»: Büchereien sind bei E-Books Preis-Leistungs-Sieger
Berlin – Die öffentlichen Büchereien hat bei der Suche nach neuen E-Books nicht jeder auf dem Schirm. Doch die Stadtbüchereien sind der Preis-Leistungs-Sieger in einem Vergleich der Stiftung Warentest («test», Ausgabe 5/2017).
So günstig wie im gebündelten Angebot von rund 3000 Bibliotheken unter
www.onleihe.net kommt man woanders nicht an elektronischen Lesestoff. Für Jahresgebühren von 10 bis 45 Euro gibt es tausende E-Books zum Ausleihen.
Moment, ausleihen? Was zunächst seltsam und nach gedrucktem Buch klingt, ist auch beim E-Book aus der Bücherei der Fall. Nutzer können sie in der Regel für 14 bis 21 Tage ausleihen und verlieren nach Ablauf dieser Leihfrist den Zugang zum Buch – bis zur erneuten Ausleihe. Überziehungsgebühren müssen vergessliche Nutzer dann nicht mehr bezahlen.
Aus Lizenzgründen ist die eigentlich unbegrenzt kopierbare Ware E-Book in der digitalen Bücherei in begrenzter Anzahl zu haben. Wurden etwa nur Nutzungsrechte für drei Bücher gekauft, können auch nur drei Büchereikunden gleichzeitig ausleihen. Bei begehrten Titeln kann das zu Wartezeiten führen. Und es gibt noch einen Haken: Besitzer von Amazons Kindle erhalten in der Bücherei keinen Lesestoff.
Und auch wenn online.net bundesweit zugänglich ist, kann man sich in der Regel nur für die heimische Bücherei anmelden. Das geht dafür in einigen Städten online, in anderen muss man vor Ort den Mitgliedsausweis beantragen.
Im Vergleich zum Angebot der Büchereien schneiden E-Book-Flatrates nach Angaben der Tester schlechter ab. Sie verfügen demnach über deutlich weniger attraktive Bücher und sind deutlich teurer. Manch stark nachgefragter Titel ist oft zunächst nicht verfügbar. Der Ratschlag: Abo-Dienste lohnen sich eher für Vielleser, die gern stöbern. Vorteil der Lese-Flatrate: keine Wartezeit und keine Leihfrist.
Und wer im großen Katalog von Büchereien oder Abo-Diensten das gewünschte Buch nicht findet, der sucht am besten im Sortiment der Internetbuchhändler. Hier zahlt man allerdings vergleichsweise den höchsten Preis. Der liegt in der Regel aber auch noch rund 20 Prozent unter dem eines gedruckten Buches.
Fotocredits: Axel Heimken
(dpa/tmn)