Super-Tuesday

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Februar 5, 2008 07:50

Es ist soweit – der Supervorwahldienstag, der allesentscheidende, ist gekommen. Ob es ein Omen ist, dass er zwischen Rosenmontag und Aschermittwoch fällt? Am Fastnachtsdienstag wird traditionell die Fassenacht (so schreibt man’s in Mainz) beerdigt; die Maskerade wird abgelegt. Gilt das auch für die amerikanischen Vorwahlkämpfe?

Jedenfalls war es auch in Deutschland kaum möglich, der Berichterstattung über die Werbung in eigener Sache von Clinton, Obama, McCain und Romney zu entgehen. Wie man überhaupt feststellen muss, dass amerikanische Themen – der Wahlkampf, der Superbowl, der Streik der Drehbuchautoren, die NBA – deutsche Medien zurzeit ausgesprochen interessieren.

Wie die Vorwahlen an diesem Supertuesday ausgehen, weiß indes kein Mensch. Besonders die demokratischen Kandidaten Barack Obama und Hillary Clinton liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, dessen Ausmaße, verglichen mit deutschen Verhältnissen, geradezu beängstigend sind.

Obama hat Oprah Winfrey mobilisiert; Clinton Barbra Streisand. Woraufhin sich der gesamte Kennedy-Clan geschlossen hinter Obama stellte. Dass Bill Clinton seine Frau unterstützt – eine Selbstverständlichkeit. Arnold Schwarzenegger hatte die Gnade, sich für den republikanischen Senator McCain einzusetzen. Können Sie die Namen aus Show und Politik noch auseinanderhalten? Ist es Absicht, dass diese beiden Bereiche so eng miteinander verflochten sind in den USA? Man denke an Ronald Reagan, der Schauspieler war, ehe …

Was ist da schon ein deutscher Wahlkampf; auf SPD-Veranstaltungen schimpft der schnauzbärtige Grass, und die CDU findet Unterstützung bei, äh, Volksmusikanten. Eigentlich schade. Ein wenig amerikanischer Glamour täte unserer Politik doch auch mal gut.

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Februar 5, 2008 07:50