Schweinegrippe-Impfung mit tödlichen Folgen?
Im Streit um die geplante Schweinegrippe-Impfung von 25 Millionen Deutschen hat man den Eindruck, dass sich die Stimmung fast täglich ändert.
Nachdem die ersten Schweinegrippe-Todesfälle im November zu einem regelrechten Run auf die Impfung führten, wurde heute bekannt, dass ein 55jähriger Mann aus Thüringen ohne bekannte Vorerkrankungen in der Nacht zum Freitag starb, nachdem er sich am Tag zuvor gegen Schweinegrippe impfen ließ. Der Zusammenhang zwischen der Spritze gegen Schweinegrippe und dem Tod des Mannes ist allerdings noch vollkommen unklar. Trotzdem schürt die Schlagzeile vom Tod des 55-Jährigen bereits jetzt die allgemeine Panikmache in den Medien, und Kritiker der Schweinegrippe-Impfung fühlen sich bestätigt.
Ähnlich wie die Zahlen der Schweinegrippe-Toten groß in der Presse in Szene gesetzt werden und aus dem eher harmlosen Erreger auch schon mal ein Killervirus wird, folgt jetzt die Bilanz der Opfer der Impfung und löst die Debatte um die Wirkverstärker im Impfstoff ab. In der vergangenen Woche war ein 46-jähriger Wuppertaler einen Tag nach der Schutzimpfung verstorben und in Schweden erlitten mehrere Patienten teils schwere allergische Reaktionen als direkte Folge der Impfung. Zuvor hat die für Verunsicherung gesorgt. Die Tatsache, dass niemand den Verlauf der Schweinegrippe voraussagen kann, verführt dazu, die Schweinegrippe-Impfung entweder zu verteufeln oder eine Pandemie mit Millionen Infizierten und Tausenden Toten herauf zu beschwören.
Ministerin empfiehlt Schweinegrippe Impfung
Auch wenn Kritiker eine „sinnlose und gefährliche Aktion“ beklagen,warnen offizielle Stellen nach wie vor vor einer Pandemie mit unabsehbaren Folgen. Die Schweinegrippe-Impfung ist nach Ansicht von Medizinern weiterhin der wirksamste Weg, der Pandemie zu begegnen. Thüringens Gesundheitsministerin Heike Taubert (SPD) fordert die Bürger in der „Thüringer Allgemeinen“ auf, sich gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen. Patienten, insbesondere Schwangere, Kleinkinder und chronisch Kranke sollten sich aber in jedem Fall von ihrem Hausarzt über Risiken und Unverträglichkeiten beraten lassen.
Wie das Robert-Koch-Institut mitteilte, breitet sich die Schweinegrippe in Deutschland unterdessen immer stärker aus. Die Zahl der Neuinfektionen steigt weiter – auf zuletzt 15 000 neue, laborbestätigte Fälle pro Woche.