Sauerland Terroristen zu langen Haftstrafen verurteilt

Vier islamistische Terroristen sind vor dem Düsseldorfer Oberlangesgericht (OLG) trotz umfassender Geständnisse zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Die beiden gebürtigen Deutschen, Fritz Gelowics und Daniel Schneider, der Türke Adem Yilmaz und und der Deutsch-Türke Atila Selek müssen für 12 bzw. 11 und fünf Jahre ins Gefängnis.

Anfang September 2007 wurden die zum Islam Konvertierten im sauerländischen Medebach verhaftet. Zuvor hatte der Geheimdienst der USA den deutschen Behörden über die Gefahr der Terroristen in Kenntnis gesetzt. Das Bundeskriminalamt (BKA) observierte die Verdächtigen über mehrere Monate hinweg, ehe die Ermittler zugriffen.

Die sogenannte Sauerland Gruppe plante mit Wasserstoffperoxid-Bomben amerikanische Einrichtungen in Deutschland anzugreifen. Diese Anschläge hätten, Schätzungen zufolge, dreistellige Opferzahlen gefordert.

Falschen Versprechungen erlegen

Die vier Männer wurden der Verabredung zum vielfachen Mord und der Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung für schuldig befunden. Strafmildernd wirkte sich laut Ottmar Breitling, Vorsitzender Richter des OLG Düsseldorf, die umfassenden Geständnisse aus.

Ziel der Fanatiker sei es gewesen durch ihre Aktionen den Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan zu forcieren. Vor Gericht erklärte die Gruppe, der Gewalt abgeschworen zu haben. Sie seien zum Zeitpunkt ihrer Radikalisierung noch sehr jung und Orientierungslos gewesen. Aus Unkenntnis über den Islam hätten sie sich von falschen Versprechungen blenden lassen.

Die vier jungen Männer hatten laut eigener Aussage, im Auftrag der Islamischen Dschihad Union (IJU) agiert.

Reaktionen zum Urteil

Durch die Aussagen der Angeklagten „haben wir einen außergewöhnlich breiten und tiefen Einblick in die Abläufe und Zusammenhänge des islamistischen Terrorismus erhalten können“(stern.de), sagte Ottmar Breitling nach der Verhandlung.

„Das Urteil zeigt, dass die deutsche Justiz fest entschlossen ist, gegen Terroristen hart und kompromislos vorzugehen“(stern.de), so die Deutsche Polizeigewerkschaft.