Sarah Palin – McCains Vizepräsidentin schlägt zurück
Die Vorbereitungen zu den US Wahlen sind in vollem Gange. Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner, John McCain, hat seine Vizepräsidentin nominiert.
Sarah Palin hielt am Mittwoch eine Rede, die als Gegenangriff sowohl auf die demokratische Gegenpartei, als auch auf die sehr aggressive Berichterstattung der Presse gestaltet war.
Die Reaktionen auf die Rede waren zumindest in den USA weitgehend einhellig: Denen hat sie’s gezeigt! Palin bewies rhetorisches Geschick und eine gute Intuition in der Auswahl ihrer Angriffspunkte. So stilisierte sie Obama zu einem unpersönlichen Karrieremenschen, der sich nicht nahe genug am Volk von Amerika bewege und machte insgesamt einen sehr guten Eindruck. Was in der allgemeinen republikanischen Euphorie unterzugehen drohte, war der Umstand, dass Palin sorgfältig vermied, abstrakte Themen anzusprechen.
Mit keinem Wort wurden die ökonomischen Probleme des Landes oder gar das außenpolitische Dilemma im Irak erwähnt. Die Themen, mit denen Obama Wahlkampf macht, wurden nicht berührt, stattdessen wurde das Image des Gegners auf äußerst raffinierte Weise angegriffen. Es ist klar, dass jemand, der vielleicht zweimal pro Woche die Politik Nachrichten verfolgt, sich von dieser Art Wahlkampf nur allzu gerne beeindrucken lässt. Natürlich wirkt Obama unsympathisch, wenn er von den Medien in Heilsbringer-Pose abgelichtet den „Wechsel“ verkündet – zumindest aber konzentriert er sich auf die Themen, die in den USA wirklich zum Problem geworden sind. Armut und Krieg.
Palin hat sich in ihrer Rede zunächst auf die Verteidigung ihrer umstrittenen Nominierung an John McCains Seite konzentriert. Das ist gelungen, ob sie zu weltpolitischen Aussagen fähig ist, bleibt abzuwarten.