Recruiting im Wandel: Worauf Unternehmen jetzt achten müssen
Genauso wie die Musikbranche oder die Finanzbranche hat auch der Bereich Human Resources in den letzten Jahren zum Teil dramatische Veränderungen erlebt: Offensichtlichstes Beispiel ist die Entwicklung des Stellenmarktes von einem Print- zu einem Online-Markt. Und diese Entwicklung ist noch nicht vorbei – gerade kleine und mittelständische Unternehmen müssen aufpassen und schnell reagieren, um hier nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Trend hin zum „Bewerbermarkt“
Die Spatzen des Personalmarketings pfeifen es mittlerweile von allen Unternehmensdächern: Die neuen Möglichkeiten des E-Recruiting und der demografische Wandel haben den Stellenmarkt in den letzten zehn bis 15 Jahren nachhaltig verändert. Er ist immer mehr zu einem „Bewerbermarkt“ geworden – haben sich früher viele Angestellte und Arbeitnehmer um eine Stellenausschreibung beworben, so werden es schon jetzt und in Zukunft immer weniger werden. Die Folge: Die Situation kehrt sich um. Bewerber erwarten nun, dass Unternehmen sie von sich aus suchen, finden und einstellen – nicht zuletzt auch durch die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft. Und um wichtige Mitarbeiter zu halten, werden heute mehr und mehr Programme zur Mitarbeiterbindung ins Leben gerufen – ähnlich den Kundenbindungsprogrammen, die man schon seit Jahren aus dem Marketing kennt. Wer diese Trends ignoriert, kann als Unternehmen schnell aus dem Rennen sein, wenn es um die High Potentials von morgen geht.
Das Recruiting wird komplexer
Seitdem die Printmedien ihre einstige Vormachtstellung auf dem Stellenmarkt verloren haben, kommt es durch die Digitalisierung fast gleichzeitig zu mehreren Entwicklungen im Recruiting, die es sowohl für Bewerber als auch für Unternehmen komplexer machen. Jobportale sind wichtiger als je zuvor – gleichzeitig haben auch Firmen auf ihrem Corporate-Auftritt im Netz Seiten, auf denen sich Jobinteressierte bewerben können. Auch das Alter der potenziellen Arbeiter und Angestellten spielt bei der digitalen Jobsuche eine Rolle: Während die Eltern in der Regel von zu Hause aus nach neuen beruflichen Herausforderungen suchen, ist der Nachwuchs auch hier mittlerweile bevorzugt mobil mit seinem Smartphone unterwegs und sucht in Bahn und Bus nach einem Ausbildungsplatz oder dem ersten Job.
Deshalb ist heute bei Unternehmen schnelles und aktives Agieren angesagt: Auf gleich mehreren medialen Kanälen muss der Recruiter nicht mehr nur auf Bewerbungen reagieren, sondern zunehmend selbst auf den Jobportalen und in den sozialen Netzwerken nach potenziell geeigneten Bewerbern suchen – gerade Letztere gewinnen in Bezug auf das Finden von geeignetem Personal zunehmend an Bedeutung. Fazit der ganzen Entwicklung: Wenn ein Unternehmen morgen effektive Mitarbeiter finden will, muss es heute dafür die Weichen stellen – und zwar auf gleich mehreren digitalen Bahnen.
Bild: Fotolia, 7898016, alphaspirit