Preisnachlass: Der Euro macht nicht alles teurer!

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Februar 16, 2016 10:05

Preisnachlass: Der Euro macht nicht alles teurer!

Das Statistische Bundesamt erfasst regelmäßig die Verbraucherpreise. Im oft zitierten Warenkorb sind derzeit 578 Produkte. Durch regelmäßige Erhebung der Preise lässt sich die Entwicklung der Verbraucherpreise perfekt überwachen.

Spezialfall Technikprodukte

Will man den Einfluss des Euro auf die Preisentwicklung der letzten Jahre bewerten, schaut man am besten auf die Preise im Warenkorb vom Winter 2001. Das war kurz vor Euroeinführung. Besonders Technikprodukte sind ständig erheblich billiger geworden. In den Sechzigerjahren kostete ein Fernseher oft noch ein Monatsgehalt und war 2001 schon ungleich erschwinglicher geworden. Aber seitdem haben sich TV-Geräte noch einmal um durchschnittlich 85,1 Prozent verbilligt. Doch wie steht es um die anderen Produkte?

21 bis 33 Prozent billiger:

  • – 21 Prozent: Ski, Snowboard,
  • – 22 Prozent: Mundwasser, Zahnseide, Tennisschläger,
  • – 23 Prozent: Gebühr für Pay-TV,
  • – 33 Prozent: Schlittschuhe, Inlineskates.

13 bis 20 Prozent billiger:

  • – 13 Prozentb: Spielzeug,
  • – 17 Prozent: Bankgebühren, Musik-CDs, Downloads,
  • – 18 Prozent: Gartenmöbel, Weichspüler, Handy- und Telefongebühren,
  • – 19 Prozent: Badezusatz, Duschgel.

7 bis 12 Prozent billiger:

  • – 7 Prozent: Arztbehandlung,
  • – 8 Prozent: Damenkleid,
  • – 9 Prozent: Zahnpasta, Spülmittel,
  • – 11 Prozent: Zucker, Süßstoff, Deo, Puppe, Allzweckreiniger, Babywindeln, Haarspray, Haargel.

Die eigene Inflationsrate berechnen

Auf der seiner Webseite hat das Statistische Bundesamtes einen „Persönlichen Inflationsrechner“ bereitgestellt. Hier können Sie anhand Ihrer Konsumgewohnheiten ganz präzise vergleichen, inwieweit sich die allgemeine Inflationsrate von ihrer persönlichen unterscheidet. Mit Schiebreglern lassen sich die einzelnen Teilbereiche einstellen. Ihre persönliche Kurve wird dann berechnet und der allgemeinen Inflationsrate gegenübergestellt.

Viele äußere Faktoren sorgen für die Preisbildung

Einige Kosten sind in den letzten Jahren ganz weggefallen, zum Beispiel wegen des gesetzlichen Bestellerprinzips die Maklergebühr. Zusätzlich sorgt der momentan extrem niedrige Rohölpreis für große Freude an der Tankstelle. Die Treibstoffpreise sind auf einem Niveau wie vor 15 Jahren. Sollten die Preise noch weiter sinken, dann kann sogar das Benzin billiger werden als zu alten D-Mark-Zeiten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Haupteinflussgeber für Urlaubsreisen: der Wert des Euro im Vergleich zu anderen Währungen. Durch den gegenüber dem US-Dollar und dem Schweizer Franken schwachen Euro sind Urlaubsreisen in die USA oder die Schweiz für Deutsche relativ teuer. Länder wie Brasilien, Russland, Kanada sind preiswerter zu bereisen, da deren Währungen im Vergleich zum Euro an Wert verloren haben. Doch auch innerhalb der EU gibt es Reiseziele, die aufgrund unterschiedlicher Kaufkraft des Euro preiswert sind. Tipp: die Slowakei. Dort bekamen deutsche Urlauber im vergangenen Jahr für jeden Euro einen Gegenwert von fast 1,50 Euro!


Bildquelle: Thinkstock, 450744211, Fuse, Randy Faris

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von Der Kurzreporter Februar 16, 2016 10:05