Parlamentswahlen in Großbritannien – der Startschuss ist gefallen
Der Startschuss für die Parlamentswahlen in Großbritannien ist gefallen. Premierminister Gordon Brown hat die Queen gestern, am Dienstag, den 06. April 2010, nach monatelangen Spekulationen um die Auflösung des Parlaments gebeten. Die Neuwahlen sind für den 06. Mai 2010 angesetzt.
Der Ausgang des nun beginnenden Wahlkampfes war lange nicht mehr so ungewiss wie dieses Mal. Gordon Brown ließ seit seinem Amtsantritt im Juni vor drei Jahren so gut wie kein Fettnäpfchen aus. Einen strategisch günstigen Zeitpunkt für die Parlamentswahlen festzulegen gestaltete sich daher recht schwierig.
Premierminister Gordon Brown
Großbritanniens Gesetze schreiben vor, dass der Premierminister, in diesem Fall Gordon Brown, innerhalb von fünf Jahren Wahlen ausrufen muss. Ein strategisch günstiger Zeitpunkt war jedoch in den letzten Jahren kaum gegeben, zumal er besonders im Hinblick auf Umfragen im Volk schlecht abschnitt.
Bisher musste sich Gordon Brown nie direkt einem Volksentscheid aussetzen, denn nach Tony Blairs Rücktritt im Jahre 2007 wurde er direkt in das Amt des Premierministers erhoben.
Gordon Brown und die Labour Partei – eine Prognose
Trotz seines schlechten Images erholte sich die Position seiner Labour Partei. Daher ist der Ausgang der Wahlen sehr umstritten. Trotz eines Mehrheitswahlrechts wird der Wahlkampf nicht nur zwischen der Labour Partei und den konservativen Tories ausgetragen, denn für keine der beiden Parteien ist eine solide Mehrheit zu erwarten.
Und wie heißt es so schön: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Auch hier könnte diese Redewendung eine unerwartete Wahrheit in sich bergen, denn eine dritte Partei könnte hier als Sieger hervorgehen, mit welcher die beiden großen Parteien daraufhin eine Koalition bilden müssten. Gute Chancen haben in diesem Fall die Liberaldemokraten, die laut Umfragen bereits 20 Prozent der Stimmen für sich gewinnen konnten.
Britischer Wahlkampf
Der Wahlkampf wird sich wohl in erster Linie um die Wirtschaftskrise drehen, denn diese hat Großbritannien hart getroffen. Gordon Brown geht optimistisch an dieses Problem heran und verspricht mit seiner Politik eine stete Erholung. Seine Strategie lautet Fairness, womit er sich gerade für die weniger privilegierte Bevölkerung Großbritanniens einsetzt.
Es wird daher ein äußerst spannendes Rennen erwartet. Vielleicht erlebt England eine Umstrukturierung, welche das Ende einer 13 jährigen Herrschaft seitens der Labour Partei mit sich bringt.