Oswald Metzger – von den Grünen zur CDU
Der Zeitpunkt war von Oswald Metzger sorgsam ausgewählt worden, schließlich befindet sich die politische Bühne noch im nachösterlichen Schlaf. Die Verkündung seines Parteiwechsels von den Grünen zur CDU war somit nicht gefährdet, im Sog anderer politischer Ereignisse unterzugehen. Damit war es Metzger wieder einmal gelungen, sich perfekt in Szene zu setzen und für ausreichend Wirbel zu sorgen.
Die stille Arbeit als Politiker scheint von jeher nicht zu den Eigenschaften des Oswald Metzger zu gehören, der immer wieder aus dem Schatten seiner Partei heraus trat und wortreich gegen verfehlte Subventionspolitik und Schuldenlast wetterte. Die Kompetenz ist dem Finanzexperten keinesfalls abzusprechen, aber auch die Auftritte eines Politikers gehören zu seinem Image. Nicht umsonst war der als streitlustig umschriebene Politiker ein gern gesehener Gast in den TV-Runden der Fernsehlandschaft, allerdings wurden seine Auftritte dort schon von seiner ehemaligen Partei, den Grünen, mit Bauschmerzen zur Kenntnis genommen. Ob diese nun seitens der Regierung mit Wohlwollen betrachtet werden, kann wohl ausgeschlossen werden.
Irgendwie war der Wechsel Metzgers zur CDU nicht sonderlich überraschend, schließlich bewegt sich die gesamte politische Landschaft aufeinander zu. Ausschlaggebend war die Werteorientierung der CDU, ließ Metzger gegenüber der Presse der verlauten, wobei man sich fragt, an welchen Werten sich Metzger orientiert. Durch den Wechsel könnte die Partei endlich jene Lücke schließen, die einst Friedrich Merz nach seinem Abgang in der CDU hatte.
Allerdings ist dies nicht der erste politische Wechsel des Oswald Metzger. Zwischen 1974 und 1979 war er bereits Mitglied der SPD, um sich anschließend den Grünen anzuschließen. Bleibt nur hoffen, dass er seine politische Heimat gefunden hat, an Glaubwürdigkeit hat er jedenfalls verloren.