OECD Steuervergleich: Deutschland liegt am Mittelwert

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter November 25, 2009 17:39

OECD Steuervergleich: Deutschland liegt am Mittelwert

Die OECD, kurz für Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit Hauptsitz in Paris, ermittelt jährlich das Verhältnis zwischen Bruttoinlandsprodukt und Steuer- und Sozialabgaben. Trotz großer Unzufriedenheit liegt Deutschland am Mittelwert der Mitgliedsländer.

OECD Steuervergleich: Deutschland, Österreich und Schweiz

Der OECD Steuervergleich für das Jahr 2008 ergab, dass Deutschland mit einem Wert von 36,4 Prozent Steuern- und Sozialabgaben gemessen am Bruttoinlandsprodukt im Vergleich aller Industrieländer, die Mitglied sind, dicht am Mittelwert liegt und somit nicht übermäßig die Hand auf hält. Überraschenderweise liegen die Werte von Ländern wie Österreich und Schweiz, die ja oft als Steuerparadiese gehandelt werden, gar nicht mal so gut, wie man erwartet hätte. Die Fiskalquote in Österreich liegt immerhin bei 42,9 Prozent. In der Schweiz sieht es zwar mit einem Wert von 29,4 Prozent auf den ersten Blick viel rosiger aus, doch der Schein trügt. Da die Sozialbeiträge wie z. B. Krankenkassenanteile privat rechtlich geregelt werden und deswegen nicht mit den Steuern verrechnet sind, kann man die Fiskalquoten kaum vergleichen. Rechnet man diese Ausgaben jedoch auf den Wert drauf, dann ergibt sich für die Schweiz eine Quote von 35,8 Prozent, also ziemlich nah an dem Ergebnis von Deutschland.
Da die OECD die Steuer- und Sozialleistungen unter einheitlichen Kriterien für jedes Jahr berechnet, die Staaten jedoch verschiedene Systeme haben, weichen die Berechnungen teils stark voneinander ab.

Deutschland liegt am Mittelwert, Vermögenssteuer wird bemängelt

In Deutschland ergeben sich die Höhe der Abgaben vor allem durch die Zahlungen von gesetzlichen Sozialbeiträgen. Das sieht der OECD vor allem bei Geringverdienern kritisch, die diesen Fakt auch bei der Steuererklärung nicht wieder ausgleichen können. Sie werden durch die Sozialabgaben viel stärker belastet, als Menschen mit einem größeren Einkommen. So ergeben sich soziale Ungleichheiten in der Bevölkerung.
Daher fordert die Organisation eine höhere Vermögenssteuer für Wohlbetuchte. Mit diesen Geldern lasse sich das Sozialsystem gut finanzieren, ohne Armut bei finanziell schwachen Familien zu riskieren.

Mehr Infos gibt es hier auf der Internetseite der OECD


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