Nastassja Kinski – Reifezeugnis für eine Lolita
Nastassja Kinski feiert am heutigen Tag ihren 50. Geburtstag. Vor fast 35 Jahren sorgte sie mit ihrem verführerischen Auftritt in der Tatort-Folge „Reifezeugnis“ für Aufsehen. Infolgedessen stand sie für angesehene Regisseure wie Roman Polanski und Francis Ford Coppola vor der Kamera.
Nastassja Kinski, zeitweilig auch als Natasha Kinski bekannt, hat es ganz ohne ihren berühmten Vater ins Filmbusiness geschafft. Laut eigener Aussage überlegte sie zeitweilig sogar seinen Namen abzulegen. Klaus Kinski sei weder ein guter Vater noch ein wirklich genialer Schauspieler gewesen. Lediglich seine Besessenheit von sich selbst und sein plakativer Größenwahn seien es gewesen, die ihm Bewunderer einbrachten. Harte Worte einer starken Frau, die sie so einmal in einem Interview mit dem Focus äußerte.
Nastassja Kinski: „Reifezeugnis“ – ihr Durchbruch
Schon als Dreizehnjährige überzeugte Nastassja Kinski mit ihrem schauspielerischen Talent im Wim Wenders Film „Falsche Bewegung“. Nur 2 Jahre später spielte sie im Tatort die frühreife Schülerin Sina, die ihren eigenen Lehrer verführte. Sprichwörtlich legte sie damit ihr „Reifezeugnis“ ab.
Jeder wollte die blonde Lolita haben, in Deutschland und weit über die Grenzen hinaus. Sie zierte die Cover der Vogue und war in Filmen von Roman Polanski („Tess“) und Francis Ford Coppola („Einer mit Herz“) zu sehen. In Peter Schamonis‘ „Frühlingssinfonie“ spielte sie an der Seite von Herbert Grönemeyer die unterwürfige Pianistin Clara Wieck, die später die Ehefrau von Robert Schumann werden sollte.
Nastassja Kinski in „Paris, Texas“
Eine ihrer besten Rollen, dürfte wohl die Stripperin Jane in Wim Wenders‘ umjubeltem Drama „Paris, Texas“ gewesen sein. Als sie 1984 den Produzenten Ibrahim Moussa heiratete und einen Sohn gebar, trat ihre Karriere in den Hintergrund und ihre Familie wurde zur Nummer eins. Heute ist sie 3-fache Mutter und lebt nach einer weiteren gescheiterten Beziehung mit dem Musikproduzenten Quincy Jones in den USA. Obwohl sie weiterhin in der Filmbranche aktiv war und immer noch ist, hat sie nie an den Erfolg der 70er, 80er Jahre anknüpfen können.
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