Nach der Ernte: So lagern Sie Ihre Äpfel korrekt

Wenn im Oktober die gepflückten Äpfel die hölzernen Kisten bis oben hin füllen, stellt sich die Frage: Was tun mit dem leckeren Obst? Alle Früchte auf einmal zu Kuchen, Mus oder Most zu verarbeiten wäre zu schade. Denn Äpfel lassen sich prima lagern – vorausgesetzt, man weiß, worauf man dabei achten muss.

Schon bei der Apfelernte selbst (siehe Artikel: Apfelernte: Wie macht man’s richtig?) kann man die Lagerung vorbereiten, indem man vorsichtig mit dem Kernobst umgeht. Druckstellen sollten vermieden werden und der Stiel sollte wenn möglich noch am Apfel sein – dann halten sich die Früchte länger. Weniger schöne Exemplare eignen sich am besten für Kompott.

Ideale Voraussetzungen für die Lagerung

Manch ein Apfel wird durch die Lagerung sogar noch leckerer: Weil sich Stärkereste in Zucker verwandeln und Glucose mit der Zeit zu Fructose wird, verbessert sich das Aroma und die Äpfel schmecken noch süßer. Je länger die Äpfel liegen, desto mehr verlieren sie aber an ihren wertvollen Vitaminen. Auch die Feuchtigkeit verschwindet mit der Zeit aus den Früchten, wodurch sie runzelig und mehlig werden. Im schlimmsten Fall wird das Fruchtfleisch braun und die Äpfel verderben.

Deshalb sollten die Lagerbedingungen möglichst ideal sein:

• Raumtemperatur etwa 4 Grad Celsius
• Hohe Luftfeuchtigkeit
• Gut belüftet

Solche Voraussetzungen findet man am ehesten in dunklen Kellern, frostsicheren Garagen oder Schuppen sowie kühleren Dachböden ohne Sonneneinstrahlung. Trockene und warme Räume sollten nicht für die Apfellagerung genutzt werden. Die Äpfel werden bestenfalls nicht übereinander in Kisten gelagert, sondern einzeln nebeneinander gelegt – idealerweise mit dem Stiel nach unten. Werden die Früchte schichtweise gestapelt, schützt Wellpappe zwischen den Lagen vor Druckstellen. Wer keinen Keller oder ähnliches zur Verfügung hat, verpackt verstaut die Äpfel in einer Plastiktüte mit Luftlöchern im Kühlschrank. So bleibt die Feuchtigkeit erhalten und Schwitzwasser kann entweichen.

Obstkenner wissen: Nicht jede Apfelsorte eignet sich gleichermaßen für die Lagerung. Folgende Sorten überstehen mehrere Monate Lagern gut:

• Berlepsch
• Boskoop
• Braeburn
• Elstar
• Gala
• Jonagold
• Idared
• Pinova
• Rubinette
• Topaz

Andere Sorten wie Klarapfel, Delbarestivale, James Greive oder Gravensteiner überstehen eine lange Lagerung weniger gut.

Äpfel von anderem Obst und Gemüse trennen

Damit die geeigneten Äpfel auch im nächsten Jahr noch frisch und knackig sind, sollte man einzelne Sorten getrennt voneinander lagern und immer auch separat von Gemüse und anderem Obst. Das Kernobst verströmt während der Lagerung das natürliche Reifegas Ethylen, welches andere Obst- und Gemüsesorten schneller gammeln lässt. Bei regelmäßigen Kontrollen sortiert man angefaulte Äpfel aus. Wer diese selbst nicht mehr verwenden möchte, kann sie den Vögeln im Garten überlassen.


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