Müntefering will Comeback von Schröder
Der Tag der Bundestagswahl nähert sich und der Ton in der großen Koalition verschärft sich. Jetzt erhebt SPD-Chef Franz Müntefering das Wort und setzt zur scharfen Kritik gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel an.
Es sind nur ein paar Tag seit „Berliner-Rede“ von Bundespräsident Horst Köhler und seinem Appell, an die Regierungkoalition, auf populistische Schaukämpfe hinsichtlich der Bundestagswahl zu verzichten, vergangen. Schon setzt SPD-Chef Franz Müntefering in einem Interview mit der Bild-Zeitung zur scharfen Kritik an der Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel an.
„In den vergangenen Wochen ist der Ton schriller geworden, weil Frau Merkel Absprachen nicht einhalten kann oder will.“ Angela Merkel gehe es nur um Machterhalt, das sei unter dem Bundeskanzler Gerhard Schröder anders gewesen. Wenn er von einer überzeugt gewesen sei, habe er darum gekämpft. So lautet Münteferings vernichtendes Urteil.
Er wünsche sich Gerhard Schröder als Bundeskanzler zurück. Ihm sei es in erster Linie um Deutschland gegangen. Das vermisse er bei Angela Merkel. Dennoch möchte Franz Müntefering diese Legislaturperiode bis zum regulären Termin der Bundestagswahl die große Koalition erhalten.
Natürlich wurden als Reaktion auf Münteferings Worte, er wünsche sich ein Comeback von Gerhard Schröder zurück, auch Gegenstimmen aus anderen Parteien laut.
CDU Generalsekretär Ronald Pofalla wertet die Äußerungen von Franz Müntefering als Zeichen dafür, dass die SPD nicht zu ihrem Kanzlerkandidaten Frank Walter-Steinmeier steht. FDP Chef Guido Westerwelle nutzt die Gelegenheit, seine Forderungen nach einer vorgezogenen Bundestagswahl im Juni zu erneuern.