Kritik am Baader- Meinhof-Komplex: Jürgen Pontos Witwe gibt Bundesverdienstkreuz zurück

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Oktober 8, 2008 12:08

Erneuter Aufruhr um den neuen RAF- Film „Der Baader- Meinhof- Komplex“. Empört über die Darstellungen im RAF- Film gab die Witwe des RAF- Opfers und Bankiers Jürgen Ponto aus Protest ihr Bundeskreuz zurück.

Anlass für die Kritik war vor allem, nach Aussagen der Tochter, die erstmalige filmische Darstellung der Tötung von Jürgen Ponto. Gegenüber der Welt- Online äußerte die Tochter: „Von dem RAF-Attentat auf meinen Vater gab es bisher keine Bilder. Das war für uns immer ein gewisser Trost und auch ein Schutz. Diese falsche Überschreitung der Film- Version ins Private empfinde ich als besondere Perfide.»

Der Regisseur Uli Edels indes weißt die Anschuldigungen zurück und legt seine Intention den Filmes dar, nachdem er nach eigenen Aussagen nur „den Opfern ein Gesicht geben wollte“.

Darüber hinaus beruhe die Darstellung der Hinrichtung auf völlig falschen Fakten, und sei somit historisch verfälscht worden. „Während man sich anderswo bis zu korrekten Fahrzeug- Kennzeichen zu den historischen Details bekennt, verfährt man in dieser Szene frei nach Phantasie, was Haus, Interim und Geschehen angeht.

Von dem RAF-Attentat auf Jürgen Ponto gab es bisher keine Bilder. Unzumutbar wäre die öffentliche Darstellung der Hinrichtung Jürgen Pontos für die lebenden Familienmitglieder gewesen. „Hier werden die Menschenwürde meiner Mutter und der ganzen Familie in ihrem Kern getroffen sowie Pietät und Andenken eines Toten in geschmacklosester Weise verletzt“, sagte die Tochter gegenüber der Welt Online.

In einem hat die Witwe des RAF- Opfers bestimmt recht, wenn der Staat in Deutschland Gelder für die Filmförderung ausgibt, sollten Gelder auch für Denkmäler, die an die Opfer der RAF erinnern, eingesetzt werden.

 

Der Kurzreporter
von Der Kurzreporter Oktober 8, 2008 12:08