Krebs – ein Folge der menschlichen Evolution?
Amerikanische Biologen haben eine neue Theorie zur Erklärung der Tatsache, dass Menschenaffen im Vergleich zum Menschen fast nie an Krebs erkranken, entwickelt und veröffentlicht.
Im Gegensatz zu bisherigen Ansätzen, die Krebs als Krankheit oder Gendefekt verstehen, glauben John McDonald vom Georgia Institute of Technology in Atlanta und seine Kollegen, dass Krebs beim Menschen wesentlich häufiger sei, weil sich im Laufe der Evolution die Fähigkeit der Körperzellen, sich selbst zu zerstören, zu Gunsten des Wachstums von v.a. Nervenzellen zurückgebildet habe.
Kurz und prägnant ausgedrückt heißt das: Der Mensch stirbt an Krebs, weil er schlau ist. Der Umkehrschluss, „Je schlauer, desto (größer die Wahrscheinlichkeit, an) Krebs (zu erkranken).“, gilt jedoch nicht.
Der neue Erklärungsversuch aus den USA impliziert ganz neue Methoden, Krebs zu bekämpfen: statt die Symptome mit Hilfe von Medikamenten, Strahlen etc. zu behandeln, könnte direkt an der Ursache, der fehlenden Selbstzerstörungsfähigkeit (Apoptose), der Krebszellen therapiert werden. Bis es soweit ist, muss allerdings noch weiter geforscht werden, aber vielleicht entwickeln die Amerikaner ja tatsächlich eine revolutionäre Therapie.
Kritiker hingegen weisen darauf hin, dass die Altersstrukturen von Menschen und beispielsweise Schimpansen unterschiedlich seien und Schimpansen nicht so oft an Krebs stürben, weil sie dafür nicht alt genug würden.