Klimakolloquium in Kiel – Experten diskutieren
Fast täglich liest man in Zeitung und Internet über die Klimaveränderung und die sich daraus ergebenden Komplikationen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Auch die notwendigen Implikationen bezüglich unseres Verhaltens werden regelmäßig heiß diskutiert.
In Kiel diskutieren derzeit Klimaforscher u.a. über die Möglichkeit, die Erde in naher Zukunft abzukühlen, um so der Erderwärmung aktiv entgegen zu wirken, bevor sie so weit voran schreitet, dass kaum oder kein Leben auf der Erde mehr möglich ist. Schon heute jagt ein Wärmerekord den nächsten.
Vom Prinzip her nicht schwer nachzuvollziehen, von der Umsetzung nach Meinung von Klimaforscher Prof. Martin Visbeck vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften theoretisch in ca. 50 Jahren vorstellbar. In die Stratosphäre könnten Partikel eingebracht werden, die das Sonnenlicht daran hinderten, in die Atmosphäre einzudringen und so durch den bekannten Treibhauseffekt die Erde weiter zu erwärmen. Der Erde würde quasi eine Sonnenbrille aufgesetzt werden.
Erschwerend käme allerdings ein weiteres Problem dazu, nämlich die nötige Abstimmung zwischen den beteiligten und betroffenen Staaten, also allen.
Standpunkte der Wissenschaftler beim Klimakolloquium
Einige Klimaforscher, Wissenschaftler und andere Personen, die mit der Idee vertraut sind, lehnen sie kategorisch ab und weigern sich angesichts potentieller Gefahren, überhaupt Zeit in die Weiterentwicklung zu investieren. Zu weitreichend, zu unüberschaubar, zu unvorhersehbar mutet die Idee der globalen Sonnenbrille an.
Andere argumentieren so, dass man angesichts der bevorstehenden Klimaveränderungen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen müsse, um den Gefahren des Klimawandels entgegen zu wirken.
Tatsächlich wäre der Umfang der so vom Menschen veranlassten Einmischung in Natur und Kosmos und den daraus resultierenden Konsequenzen auf einem völlig neuen Level angekommen. Da ist es doch durchaus verständlich, wenn es der ein oder andere mit der Angst zu tun bekommt und den Vorschlag von Anfang an abblockt, auch in Hinblick auf die momentan ebenfalls aktuelle Diskussion um die Nutzung von genmanipulierten Lebensmitteln. Auch hier ist das Ausmaß dessen, was geschehen könnte, kaum zu prognostizieren, zu groß noch sind die Lücken der Wissenschaft, zu groß die Komplexität des Themas.
Es bleibt also abzuwarten, zu welchen Erkenntnissen und Ergebnissen die Klimaexperten in Kiel kommen werden.