Kinostart „Bridge of Spies – Der Unterhändler“: Steven Spielberg inszeniert den Kalten Krieg
In dem Spionagethriller, der am 26. November in die Kinos kommt, spielt Tom Hanks einen Anwalt mit einem heiklen Auftrag. Die CIA beauftragt ihn, in Ost-Berlin über die Freilassung des über der UdSSR abgeschossenen US-Spionagepiloten Francis Gary Powers zu verhandeln.
Wahre Begebenheit: Der Abschuss von Spionagepilot Francis Gary Powers
Am 1. Mai 1960 gelingt den Sowjets etwas, zum dem sie bis dato nicht fähig waren: Mit einer Flugabwehrrakete schießen eines der amerikanischen U-2-Flugzeuge ab, die in großer Höhe über der UdSSR ihre Spionageflüge absolvieren. US-Pilot Francis Gary Powers überlebt den Abschuss und wird von den Russen nicht zu Unrecht der Spionage bezichtigt. Man verurteilt ihn zu einer langjährigen Arbeitslager- und Haftstrafe. Die Sowjets wollen ein Exempel statuieren, für sie stellen die Überwachungsflüge der USA einen kriegerischen Akt dar. Die US-Amerikaner wiederum sind über den Abschuss und die Verurteilung von Powers empört. In dieser Situation erhält der Anwalt James Donovan, im Film gespielt von Tom Hanks, einen brisanten Auftrag. Er soll mit den verfeindeten Sowjets über das Schicksal von Powers (Austin Stowell) verhandeln und seine Freilassung erwirken. Ein Drahtseilakt, bei dem das Leben eines Menschen, des inhaftierten Piloten, auf dem Spiel steht.
Große Teile des Films in Deutschland gedreht
Bei dem Agententhriller führte Altmeister Steven Spielberg Regie, obwohl er eigentlich nur als Produzent fungieren wollte. Der historische Stoff gefiel ihm jedoch so gut, dass er auch als Regisseur einsprang. Bei dem Film handelt es sich um eine amerikanisch-deutsche Koproduktion, weite Teilte wurden in Filmstudios in Babelsberg gedreht. Rund 400 Mitarbeiter und 150 Kulissenbauer ließen in den Studios die Sechzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts wieder auferstehen. Zudem wurden in New York und Breslau ganze Straßenzüge auf alt getrimmt. Weitere Drehorte in Deutschland waren der einstige Flughafen Tempelhof und die Gedenkstätte Hohenschönhausen in Berlin, Schloss Marquardt in Potsdam sowie die Glienicker Brücke. Der Brücke verdankt der Film auch seinen Titel: Sie liegt an der Havel zwischen dem ehemaligen West-Berlin und der einstigen DDR-Bezirkshauptstadt Potsdam, während des Kalten Krieges wurden auf ihr Spione zwischen Ost und West ausgetauscht. Das daher als „Agentenbrücke“ berühmt gewordene Bauwerk wurde für den Thriller aufwendig präpariert und für die Dreharbeiten fünf Tage lang komplett gesperrt.
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