Iran verbietet Bücher von Paulo Coelho
Paulo Coelho wird überall auf der Welt für seine Publikationen, die einer Offenbarung gleichkommen, verehrt. Das sollte man zumindest meinen. Im Iran wurden seine Bücher nun verboten. Erklärungsversuche und Stellungnahmen.
Kaum zu glauben, aber wahr: Nach 12 Jahren, in denen die Bücher von Paulo Coelho im Iran veröffentlicht worden sind, hat das iranische Ministerium für Kultur nun die Reißleine gezogen und die Bücher des brasilianischen Bestseller-Autors auf die Verbotsliste gesetzt. Paul Coelho selbst gibt sich auf seinem Blog verwundert und hält das Ganze für ein Missverständnis. Als Reaktion auf das Verbot bietet er nun sogar all seine Bücher in der persischen Sprache Farsi zum kostenlosen Download an.
Paulo Coelho und das Verbot seiner Bücher
Auf dem persönlichen Blog Paul Coelhos findet sich eine E-Mail des befreundeten iranischen Schriftstellers und Übersetzers Arash Hejazi, in der er ihm neben Neujahrsglückwünschen auch weniger gute Nachrichten hinterlässt. All seine Bücher seien im Iran auf die Verbotsliste gesetzt worden und Neuerscheinungen, die seinen Namen tragen, würden nicht mehr auf den Markt kommen. Auf die Bitte sämtliche schon erschienene Bücher in persischer Sprache zum Download anzubieten, reagiert Paulo Coelho prompt. Er lässt sich nicht lumpen und bietet sie sogar zum gratis herunter laden an.
Erklären kann sich Paulo Coelho selbst das Verbot seiner Bücher nur schwerlich. Ein Missverständnis müsse dafür verantwortlich sein, schließlich seien seine Bücher bereits 12 Jahre lang unter verschiedenen iranischen Regierungen publiziert worden. Er hoffe, dass dieses Missverständnis bald geklärt sei und erwarte sich Hilfe von der brasilianischen Regierung, so Coelho auf seinem Blog.
Paulo Coelhos „Anima Mundi“
Eine mögliche Erklärung für die plötzliche Verbannung Coelhoscher Bücher vom iranischen Buchmarkt könnte die von Coelho in seinen Büchern beschriebene „Anima Mundi“, auch: Weltenseele, sein. Möglicherweise widerspricht diese dem Glauben der iranischen Regierung.
Coelho berichtete in all seinen Büchern über eine Weltanschauung, die von Zeichen und Wundern ausgeht. All sein Handeln stimmt er auf bestimmte natürliche und übernatürliche Geschehnisse ab. Beispielsweise getraut er sich erst ein neues Buch zu schreiben, wenn er eine weiße Feder gefunden hat. Komisch erscheint nur, dass der Iran sich erst jetzt daran stört. Man bemerke: Seit 1998 wurden ca. 6 Millionen Bücher von Paulo Coelho im Iran verkauft.
Bleibt nur zu wünschen, dass sich dieses „Missverständnis“ bald klären wird. Wenn Sie der Diskussion um die verbannten Bücher weiterhin folgen möchten, schließen Sie sich Paulo Coelho doch einfach auf Twitter an, oder werfen einen Blick auf seinen Blog. Es wird sicher noch allerhand Kurioses folgen!