Hugo dreht an der Uhr
Trostpreis für Hugo Chavez: Nachdem sein Referendum letzte Woche knapp scheiterte, lässt der venezolanische Präsident jetzt wenigstens die Zeit nach seinen Wünschen umstellen.
Chavez‘ Idee ist schon älter, aber drei anderen Anläufe waren gescheitert. Jetzt wird die Zeit ein halbe Stunde vorgestellt. Begründung: Der Schlaf- und Biorhythmus der Venezolaner könne so viel besser gewährleistet werden. Besonders um die Kinder sorgt sich der Präsident: Sie könnten fortan eine halbe Stunde länger schlafen und dann mit der Sonne aufstehen, statt wie bisher, im Dunkeln. Die Maßnahme ändert de facto ziemlich wenig; Halbstunden-Zeitzonen sind unüblich geworden.
Angeblich war Chavez davon ausgegangen, das Verfassungsreferendum am vergangenen Wochenende zu gewinnen. Die Zeitumstellung hätte dann symbolischen Wert gehabt, ein neues Zeitalter im wahrsten Wortsinn wäre angebrochen. Jetzt taugt sie kaum mehr. Papperlapapp, erklärte der Präsident schon im September unwirsch: „Ist mir egal, wenn sie mich verrückt nennen, die neue Uhrzeit kommt“. Von Hugo Chavez selbst heißt es übrigens, er sei ein ausgesprochener Nachtmensch und Morgenmuffel.