Hessen hat gewählt – Roland Koch bleibt Ministerpräsident
Die FDP ist der Sieger der vorgezogenen Landtagswahl in Hessen. Die SPD erzielte hingegen ihr schlechtestes Wahlergebnis in diesem Bundesland seit über 60 Jahren.
In Hessen bleibt alles beim Alten. Das Wahlergebnis vom letzten Sonntag weist eindeutig in Richtung schwarz-gelbe Koalition. Auch wenn die CDU im Vergleich zum Vorjahr nur magere 0,4 % zulegen konnte, sicherte das hohe Ergebnis von Wunsch-Koalitionskandidat FDP Roland Koch die Mehrheit, wie das ZDF berichtete.
Die Grünen konnten ebenfalls deutlich zulegen, sie kamen auf 13,7%, fast eine Verdopplung ihres Vorjahresergebnisses. Auch Die Linke konnte sich mit 5,4% ihren Platz im Landtag sichern.
Die SPD musste derweil ihr bislang schlechtestes Ergebnis der letzten sechzig Jahre in Hessen hinnehmen. Nachdem Andrea Ypsilanti mit ihrer Partei 2008 noch 36,7 % erreichte, langte es gestern gerade einmal für 23,7%. Dies ist ein klares Zeichen, dass die Wähler in Hessen kein Vertrauen mehr in eine SPD-Regierung haben. Frau Ypsilanti zog auch umgehend die Konsequenzen und trat von ihren Ämtern zurück.
Es war abzusehen, dass ihr Vorhaben einer Minderheitenregierung, welches am „schlechten Gewissen“, ob nun echt oder vorgetäuscht, einiger Weniger gescheitert ist, eine schwere Bürde für die Wahl sein würde. Ich denke zu recht. Eine Minderheitenregierung entgegen der Mehrheiten des Wahlergebnisses entspricht nun einmal nicht dem Willen der Wähler. Dies haben die Hessen der SPD nun deutlich zu verstehen gegeben.
An Andrea Ypsilantis Stelle tritt nun, laut ARD, Thorsten Schäfer-Gümbel als neuer Spitzenkandidat. Ob es ihm gelingt, wieder das Vertrauen der Wähler zu gewinnen, bleibt abzuwarten.
Als nächstes gilt es für die SPD, auf Bundesebene den Image-Schaden zu begrenzen. Die Bundestagswahlen sind nun nicht mehr allzu fern.