Herbst/Winter 2015: El Niño und Sonnenaktivität machen das Wetter
Die Wettermaschine hat in den vergangenen Jahrzehnten höher geschaltet, es scheint so, dass sie in den kommenden Jahren noch einen Gang zulegen wird. Die US-Klimabehörde vermeldete jüngst, dass der Juni 2015 der wärmste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 135 Jahren war. Davon haben wir in Deutschland nicht so viel gemerkt, der Sommer lässt sich immer nur stundenweise blicken – leider. Doch der Klimawandel greift weiterhin um sich, die Temperaturen steigen stetig auch – so deutet alles darauf hin – Herbst und Winter werden eher zu mild als zu kalt.
El Niño braust mächtig heran
Das El Niño Phänomen, das Auftreten ungewöhnlicher nicht zyklischer Strömungen im ozeanographisch-meteorologischen System des äquatorialen Pazifiks hat auch für uns eine große Bedeutung für die Wetterprognose. Denn Wissenschaftler haben beobachtet: In El Niño Jahren fanden überdurchschnittlich mehr sogenannte Trog-Wetterlagen über Mitteleuropa statt. Eine Trogwetterlage wiederum hat zur Folge, dass es vermehrt zu Schauer, Sturm und Gewitter kommt. Und El Niño braust mit großen Schritten heran: Nach fast fünfjähriger Ruhe wurde offiziell bestätigt, dass El Niño aktiv ist und sogar als rekordverdächtig eingestuft wird: Es könnte einer der stärksten El Niños der letzten fünfzig Jahre werden. Mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 95 Prozent, also fast sicher, sagen die Computer voraus, dass dieser El Niño bis zur intensivsten Phase im Herbst und Winter fortdauern wird. Zu achtzig Prozent könnte sich die Anomalie bis ins Frühjahr 2016 fortsetzen.
Sonnenaktivität auch relevant
Für Wetterprognosen ist auch die Sonnenaktivität relevant: Veränderte Eigenschaften der Sonne, die zyklisch auftreten und mit den Turbulenzen ihres heißen Gases und laufenden Änderungen des Magnetfeldes in Verbindung stehen. Betrachtet man El Niño und Sonnenaktivität zusammen, kann man zumindest vorsichtig prognostizieren: Oktober November und Dezember leicht zu mild. In Zeiten des Klimawandels keine besonders unwahrscheinliche Prognose.
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