Helmut Schmidt raucht weiter
In den letzten Tagen konnte man das Bild eines Mannes in den Medien finden, dessen Zeit als aktiver Politiker (mit Amt…) schon mehr als zwanzig Jahre zurückliegt. Was nicht heißen soll, dass er seitdem nichts tut – im Gegenteil: Helmut Schmidt arbeitet wie eh und je, wie unter Anderem der beeindruckende Dokumentarfilm „Helmut Schmidt außer Dienst“ von Sandra Maischberger und Jan Kerhart beweist.
Darin finden sich auch ein paar aussagekräftige Sätze zu dem Thema, dessentwegen der Altkanzler sich zurzeit wieder breiten öffentlichen Interesses erfreut: Das Rauchen.
Schmidt und seine Frau Loki waren in der vergangenen Woche von einer Nichtraucher-Vereinigung angezeigt worden, weil sie bei einem Neujahrsempfang in Hamburg geraucht hatten. Die „taz“, selten um Worte verlegen, erklärte die beiden zu „Raucher-Ikonen“. Der Staatsanwaltschaft schien die ganze Sache eher lästig, und sie legte die Anzeige schnell zu den Akten. Ohnehin wage ich zu bezweifeln, dass Schmidt zum Nichtrauchen zu bewegen wäre
Maischberger: „Gibt es einen Ort, wo Sie sich an das Rauchverbot halten?“
Schmidt: „Ja. Dort, wo es feuerpolizeilich geboten ist – da ja.“
Diese Frage stellt die wackere Journalistin ihm in New York, wo er sich in einem Café ungerührt eine seiner Menthol-Zigaretten anzündet. Woraufhin ein Mitarbeiter unauffällig verschwindet, um die Sache mal eben zu klären. Kurze Zeit später kommt ein Kellner und bringt Schmidt einen Aschenbecher …
Immerhin: Zu einer Podiumsdiskussion am vergangenen Samstag erschien Schmidt ohne Zigaretten – wenn auch mit Schnupftabak.
Schmidts Frau Loki (hätten Sie gedacht, dass das für „Hannelore“ steht?) hat übrigens jüngst erklärt, dass ihnen inzwischen sogar die Ärzte davon abraten, das Rauchen aufzugeben: Der damit einhergehende Stress sei unzumutbar.