George W. Bush – Abschied von der Macht
In diesen Tagen übergibt der scheidende Präsident der Vereinigten Staaten George W. Bush seine Amtsgewalt an seinen Nachfolger Barack Obama.
In seiner Abschiedsrede verteidigte er noch einmal seine umstrittenen Entscheidungen in seiner Sicherheits- und Finanzpolitik. Und alles im allem ist er mit seiner Politik zufrieden, wie das ZDF berichtete.
“ Wenn ich nach Texas zurückgehe und dort in den Spiegel schaue, bin ich stolz auf das, was ich sehe.“, so jedenfalls zitiert ihn die ARD.
Worauf sind sie denn stolz, Herr Bush?
Darauf, dass ihr Land seit Jahren zwei Kriege führt, deren Sinn und Legitimation seit langem bezweifelt wird, dass ihre Wirtschaft in der tiefsten Rezession steckt, seit dem in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts Hunderte von Börsenbrokern aus großer Höhe das Pflaster der Wall Street geküsst haben?
Oder sind sie darauf stolz, dass in ihrem Vorzeigeknast Guantánamo jegliche Menschenrechte und Kriegsgefangenen-Konventionen mit Militärstiefeln getreten werden?
Aber Präsident Nr. 2 aus dem Hause Bush räumt auch Fehler ein.
Doch er meint damit nicht, dass jene Legitimation für den Einmarsch in den Irak offensichtlich nie existiert hat.
Wenn man keine Massenvernichtungswaffen in diesen lustigen mobilen Bombentransportern gefunden hat, verlief eben nicht alles nach Plan.
Was soll’s? Bist ja auch nur ein Mensch.
Ach George…
Selbst die Historiker unter deinen eigenen Landsmännern werden dich verreißen. Und im Gegensatz zu deinem Vorgänger Bill Clinton wird dich wohl auch niemand vermissen, zumindest nicht außerhalb von Texas.
Dennoch wünschen wir dir in deinem wohlverdienten Ruhestand immer einen ruhigen Schlaf.