Fahrradhelme müssen gut sitzen
Bonn – Ein Fahrradhelm schützt nur richtig, wenn er gut sitzt und genau passt. Mal eben blind im Internet den neuen Kopfschutz zu ordern, sei daher keine gute Idee, warnt Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR).
Er rät, ins Fachgeschäft zu gehen und dort die Helme zu probieren. Dafür sollten sich Radler ausreichend Zeit nehmen. Denn es komme darauf an, dass der Helm sich angenehm beim Tragen anfühlt: «Da sollte nichts wackeln oder scheuern», sagt Rademacher. Mit dem Kopfring lässt er sich dann noch weiter justieren, bis er fest sitzt. Bei geschlossenem Kinnriemen sollte hier zwischen Kinn und Riemen immer noch ein Fingerbreit Platz sein.
Entsprechende Vergleiche, etwa vom ADAC oder der Stiftung Warentest, könnten vorab eine gewisse Orientierung geben. Und je besser der Helm dem Träger gefalle, desto eher und mehr werde er getragen.
Diese Hinweise gelten sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Im Alltag sollten Eltern aber bei jeder Fahrt genau darauf achten, dass Kinder den Helm richtig tragen. Er muss waagerecht auf dem Kopf sitzen. «Und nicht in den Nacken geschoben oder in die Stirn gezogen», sagt Rademacher. Meist sei er zu weit in den Nacken gezogen, wodurch er keine optimale Schutzfunktion mehr biete.
Auch der Kinnriemen ist stets zu schließen. Nach dem Radeln ist nicht zu vergessen, dass Kinder ihn etwa auf dem Spielplatz abnehmen, um sich nicht zu verheddern. Und: «Eltern sollten mit guten Beispiel voranfahren und selbst Helm tragen.»
Von gebrauchten Helmen etwa aus dem Internet oder vom Flohmarkt rät Radermacher dringend ab. Auch wenn sie unbeschädigt aussehen – Haarrisse im Innern nach Stürzen zum Beispiel lassen sich nicht ausschließen. Spätestens nach rund fünf Jahren sollten Radler ihren Helm auch ohne einen Sturz wegen der Materialermüdung austauschen.
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(dpa/tmn)