DJ Tomekk und das Dschungelcamp
Der „Bild“-Zeitung liegt ein Video vor, auf dem DJ Tomekk den Hitlergruß zeigt und die erste Strophe des Deutschlandliedes singt, anschließend erklärt er: „So viele Ausländer hier im Haus“.
Aufgenommen am Tag der Abreise ins australische Dschungelcamp, Drehort von „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“. Das ist eine Art Auffangbecken für Exhibitionisten, die mal, im weitesten Sinne, prominent waren. Sie unterziehen sich bizarren Prüfungen, leben unter Zeltlager-Bedingungen, die Zuschauer wählen immer mal wieder jemanden raus, am Ende gibt’s einen Dschungelkönig. Die Einschaltquoten sind phänomenal; nicht zuletzt aufgrund der ausführlichen Berichterstattung diverser Springer-Blätter.
Wir haben ein Video entdeckt – eine Art Bewerbungsfilm -, auf welchem Tomekk eine Spinne verspeist. Er beweist darin alle Eigenschaften, die ein Dschungelkandidat haben sollte: Exhibitionismus und ein hoher Fremdschäm-Faktor.
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Eigentlich der perfekte Kandidat, sollte man meinen. Aber in Krisensituationen erweist sich RTL (wie übrigens auch „Bild“) stets als aufrechter, moralisch gefestigter Sender: DJ Tomekk musste das Dschungelcamp gestern verlassen. Warum eigentlich? „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ macht den Tabubruch zum Konzept – da ist der Hitlergruß doch vorzügliche Promotion. (Zumal Tomekk, ein Hip-Hop-DJ, eigentlich nicht im Verdacht steht, mit rechtem Gedankengut zu kokettieren.)
In der vergangenen Woche verließ die ehemalige „Deutschland sucht den Superstar“-Kandidatin Lisa Bund krankheitsbedingt das Lager, kurz darauf folgte der Moderator Björn-Hergen Schimpf – beide gingen freiwillig. RTL sollte darauf achten, dass noch ein paar Leute im Camp bleiben. Tierdokumentationen erzielen nämlich deutlich geringere Einschaltquoten.