Der Skandal um Verteidigungsminister Guttenberg
Der gute Herr Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor Guttenberg ist seit geraumer Zeit sehr präsent in der deutschen Medienwelt. Im wurde vor Kurzem vorgeworfen, seine Doktorarbeit zum Teil nicht selbst verfasst, sondern vielmehr kopiert zu haben.
<!–
Seinen so erschlichenen Doktortitel hat der CSU-Politiker nun freiwillig abgeben, wobei er allerdings eine bewusste Täuschung stets bestritten habe. Am 12. Februar diesen Jahres hat der Bremer Professor Andreas Fischer-Lescano festgestellt, dass mehrere Abschnitte der Dissertation von Guttenberg ohne eine entsprechende Kennzeichnung wörtlich aus anderen Publikationen übernommen wurden.
Vier Tage darauf wurde die Entdeckung öffentlich bekannt gemacht, woraufhin sich ein großes öffentliches Interesse entwickelte. Die öffentlichen Diskussionen förderten zu Tage, dass bereits ein Doktorand im Sommer vergangenen Jahres festgestellt hat, dass Teile der Doktorarbeit des Ministers nicht entsprechend gekennzeichnet waren, aber ein diesbezüglich veröffentlichter Aufsatz wurde der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht.
Anfänglicher Widerspruch
Zunächst bezeichnete Guttenberg die Vorwürfe als abstrus und dass es sich nicht um ein Plagiat handle. Am 18. Februar hingegen räumte der Verteidigungsminister ein, dass er einen Fehler begangen habe, aber den Plagiatsvorwurf wies er weiterhin von sich. Er erklärte sich aber bereit, bis zum Ende der Untersuchungen den Doktortitel abzulegen.
Weiterhin sagte er, dass er zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht habe oder absichtlich die Urheberschaft von anderen Autoren nicht kenntlich gemacht habe.
Drei Tage später sprach Guttenberg plötzlich von gravierenden Fehlern und teilte mit, dass er ab nun dauerhaft auf den Doktortitel verzichten werde. Daraufhin bat er die Bayreuther Universität um die Rücknahme des akademischen Titels. Aber den Posten des Bundesverteidigungsminister wolle er nicht aufgeben.
Mitglieder der Oppositionsparteien warfen dem Minister vor, sein Amt missbraucht zu haben. Auch aus Kreisen der Bundeswehr wird der Verteidigungsminister Guttenberg mit Kritik konfrontiert. So sei er als Minister nicht mehr tragbar. Nach Aussage von Rainer Elkar, einem ehemaligen Hochschullehrer der Universität der Bundeswehr in München kann es nicht sein, dass er „einfach mal nebenbei seinen Doktor zurückgibt und glaubt, damit wäre die Sache ausgestanden“.