China – zwischen Blogs und Parteitreue
Die selbstbewusste neue Studentengeneration Chinas bloggt, chattet und diskutiert. Das Internet dient als Plattform zur Meinungsbildung und wird gerade deswegen streng kontrolliert.
Nicht erst seit Beginn der Olympiade treten die Studenten Chinas weltoffener und emanzipiert auf. Sie äußern sich zunehmend über sexuelle Aufklärung, tragen Shirts mit westlichen (oftmals sinnleeren) Aufschriften, hören den zweisprachigen Radiosender China Radio International und sind internetvernarrt.
Auch vor ihnen macht die Globalisierung keinen Halt und so versucht die chinesische Regierung durch unzählige Verbote gegen den „Moralverfall“ anzukämpfen. Das geschieht zunehmend im Internet. Etliche Chinesen betreiben persönliche Weblogs und verteilen ihre Links an Bekannte und Verwandte. Hier kommen Diskussionen auf und die Individualisierung wird vorangetrieben.
Durch die strenge Kontrolle werden jedoch Blogs, die der Regierung „unangenehm“ erscheinen aus dem Verkehr gezogen.
Es ist jedoch ein erster Schritt in Richtung persönlicher Meinungsbildung. Zudem erschwert das Ausmaß der Blogosphäre die Arbeit der Regierung erheblich. Bevor ein Blog also gelöscht wird, kann er vorher noch viele Leser erreichen.
Demokratie dank technischem Fortschritt?