Bilanz des TV-Duells
Eine Bilanz des TV-Duells zwischen der amtierenden Bundeskanzlerin Merkel und ihrem Herausforderer Steinmeier von der SPD fällt für letzteren sicher positiver aus als von vielen zunächst gedacht. Doch angesichts der ausgetauschten Nettigkeiten zwischen beiden Kandidaten, was bedeutet dies für die heiße Phase des Wahlkampfs?
Wider erwarten zeigt die Bilanz des TV-Duells, dass sich Merkel und Steinmeier in der Gunst der Wählerschaft nicht allzu weit entfernt voneinander bewegen und nur wenige Wochen vor der Bundestagswahl Ende September gar ein Kopf-an-Kopfrennen drohen könnte. Erste Umfragewerte bestätigen dies. So lagen die Kanzlerin und der Kanzlerkandidat bei den Befragten fast gleich auf.
Bilanz des TV-Duells: Beobachter sind sich einig
Dass die Bilanz des TV-Duell jedoch so ausfällt, wird von vielen Wählern dennoch gewiss als überraschend wahrgenommen. So stand die amtierende Kanzlerin für viele Wahlbeobachter seit Wochen und Monaten als klare Favoritin fest. Dass sich der amtierende Außenminister Deutschlands und Kanzlerkandidat Steinmeier dermaßen gut schlagen würde, damit hätten die meisten wohl weniger gerechnet. In ersten Zuschauerumfragen der ARD äußerten sich gar 64% der Befragten überrascht über den ausgesprochen guten Auftritt des Herausforderers (Quelle: ARD).
Allerdings wird abzuwarten sein, inwieweit diese Bilanz des TV-Duells für den weiteren Verlauf des Wahlkampfendspurts Bestand haben wird. Aus dem stark medial ausgerichteten Wahlkampf in den USA übernommen, hat sich die medienwirksame Duellierung zwischen den Kanzlerkandidaten auch im deutschen Wahlkampf zu einer festen Größe entwickelt. So wurde das Duell zwischen Merkel und Steinmeier nicht nur von mehreren Millionen Zuschauern am Bildschirm verfolgt, sondern darüber hinaus auch von mehreren deutschen TV-Sendern parallel übertragen.
Die Bilanz des TV-Duells und die neuen Medien
Trotzdem fällt die Bilanz des TV-Duells im Hinblick auf einen möglichen Ausgang der Wahl letztlich gemischt aus. Aufgrund der zunehmenden Relevanz der neuen Medien für den Wahlkampf messen Experten gerade dem Kandidaten-Duell im Fernsehen große Bedeutung bei. Schließlich informiert sich besonders die Generation der jungen Wähler zusehends im Internet oder dem TV über die Wahlinhalte der Kandidaten und greift weniger auf den klassischen Zeitungsjournalismus zurück. Dennoch wird zu beobachten sein, inwieweit sich die vielen Unentschlossenen in der Wählerschar von der direkten Gegenüberstellung der Kanzleramtsanwärter bei ihrem Urnengang beeinflussen lassen.