Bhutto-Beerdigung
Bereits einen Tag nach der Ermordung von Benazir Bhutto wurde die pakistanische Politikerin in ihrer Heimatstadt Ghari Khuda Baksh im Süden Pakistans feierlich beigesetzt.
Die einstige Regierungschefin Pakistans wurde am gestrigen Tage während einer Wahlkampfveranstaltung Opfer eines Bombenanschlages. Nicht für das Land selbst, auch für die restliche Welt stellt sich nun die Frage, wie die Zukunft des Landes aussehen wird. Bhutto, die für viele Menschen in Pakistan die Hoffnung auf ein demokratisches Pakistan verkörperte, wurde bereits im Vorfeld der Wahlkampfveranstaltung vor möglichen Anschlägen gewarnt. Nachdem sie am frühen Morgen mit Staatschef Hamid Karsai zusammen getroffen war, fuhr sie aller Warnungen zum Trotz zur Kundgebung in die pakistanischen Garnisonsstadt Rawalpindi. In unmittelbarer Nähe zur Limousine von Bhutto sprengte sich der Attentäter in die Luft und riss neben der Politikerin weitere 20 Menschen mit in den Tod. Zum Anschlag hat sich inzwischen das Terrornetzwerk der Al Qaida bekannt.
Schon am Abend kam zu ersten Auseinandersetzung zwischen der Polizei und einzelnen Demonstranten. Für das politisch instabile Pakistan, das am 8.Januar Präsidentschaftswahlen durchführen will, ist der Tod von Benazir Bhutto innenpolitisch aber auch für die internationale Sicherheit verheerend. Denn durch den Tod Bhuttos bleibt die Situation in Pakistan instabil und kann sich sehr schnell zuspitzen. Diese politische Unsicherheit ist auf der anderen Seite eine schützene Wiege für Extremisten und Terroristen, die unauffällig operieren können, was Pakistan schon lange zur Last gelegt wird. Bhutto wurden große Chancen eingeräumt, die Präsidentschaftswahlen im Januar zu gewinnen und das Land in eine bessere Zukunft zu führen. Während ihrer ersten Amtszeit musste die Tochter eines Politikers wegen Korruptionsvorwürfen vorzeitig aus dem Amt scheiden. Danach emigrierte die in Harvard studierte Bhutto nach England, um möglichen Konsequenzen aus dem Weg zu gehen. Anfang des Jahres war sie dann nach Pakistan zurückgekehrt, um bei den Wahlen im kommenden Jahr anzutreten.
Mit der Ermordung von Benazir Bhutto hat die Al Qaida ihr wesentlichstes Ziel erreicht – ein muslimisches Land, das einen demokratischen Weg gehen wollte, wieder in Aufruhr versetzt und in seinen Grundfesten erschüttert. Welche weiteren Konsequenzen der Tod Bhuttos hat, wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen.