Auf der Suche nach dem Bernsteinzimmer
In 27 Kisten verpackt, wurde das Bernsteinzimmer am 14. Oktober 1941 von der Wehrmacht aus dem Katharinenpalast in Sankt Petersburg nach Königsberg abtransportiert. Dort wurden die Kisten in den Kellern des Schlosses eingelagert. Das Schloss brannte 1945 aus; seither gilt das legendäre Bernsteinzimmer, das Friedrich Wilhelm I. 1716 Zar Peter dem Großen zum Geschenk gemacht hatte, als verschollen.
Der „Mythos Bernsteinzimmer“ war geboren. Seit 1945 haben sich unzählige Historiker, Glücksritter und Hobbyschatzsucher auf die Suche nach den verlorenen 27 Kisten gemacht. Bisher freilich erfolglos. Die einschlägige Literatur über den Verbleib des Zimmers ist schwer überschaubar.
Zurzeit wird es mal wieder gesucht, diesmal im sächsichen Deutschneudorf. Heinz-Peter Haustein, der Bürgermeister, hat ein paar Abenteuerlustige um sich geschart, den Medien Bescheid gegeben und sucht seit Dienstag nach vermeintlichen Hohlräumen im Erdreich nahe der deutsch-tschechischen Grenze. Dort soll die Wehrmacht 1945 verschiedene Kisten in einer Nacht- und Nebelaktion verscharrt haben.
Mal sehen, was daraus wird. Der Fund einiger verschimmelter Holzkisten mit angelaufendem Silber würde dem Mythos des Bernsteinzimmers jedenfalls einen empfindlichen Dämpfer verpassen…