Angolas Polizei
In Angola sind zwei Schauspieler beim Dreh eines Gangsterfilms erschossen worden.
Die Darsteller, die falsche Waffen im Anschlag hielten, wurden von Polizisten für echte Bankräuber gehalten. Dabei hatte die Produktionsfirma den Dreh in Angolas Hauptstadt Luanda ausdrücklich angekündigt – weil das Viertel, in dem der Bankraub gefilmt werden sollte, als besonders gefährlich gilt. Die Polizisten wurden von ihren Kollegen umgehend festgenommen; die Schauspieler sind tot. Die präsidiale Republik im Südwesten Afrikas grenzt an die Demokratische Republik Kongo, an Sambia und Namibia. Angola ist seit 1975 unabhängig von der ehemaligen Kolonialmacht Portugal. Der Bürgerkrieg (1961-2002) hat das Land sozial und politisch zerüttet. Guerillas im Norden des Landes, riesige Minenfelder und die Verelendung ganzer Regionen sind die Folge. Alle Macht konzentriert sich auf den Präsidenten, der den Demokratisierungsprozess konstant aufhält. Gerichte sind nur in zwölf von über 140 Stadtverwaltungen installiert. Trotzdem gilt der Frieden in Angola als relativ sicher, das Land hat die achtgrößte Volkswirtschaft Afrikas. Die 2-Millionen-Stadt Luanda hat seit jeher große Probleme mit Kriminalität und Korruption. Die Meldung von der versehentlichen Erschiessung ist in diesen Zusammenhängen ein vergleichsweise kleines Detail. Aber manchmal spiegelt sich in den grotesken Details die Tragik eines großen Tableaus.