Ackermann – Essen im Kanzleramt
Merkel weist Kritik am Ackermann- Essen im Kanzleramt zurück. Die zunehmende Annäherung von Wirtschaft und Politik wird von vielen mit Unbehagen betrachtet. Das Essen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Chef der deutschen Bank ist für viele ein Zeichen der undurchsichtigen Verflechtung von Wirtschaft und Politik.
Während der Ausschusssitzung am Mittwoch stand ein Essen mit 25 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur auf der Tagesordnung, darunter auch das Geburtstagskind Josef Ackermann. Merkel ließ sich während des Essens in der Ausschusssitzung durch Staatsminister Hermann Gröhe (CDU) vertreten.
Bundeskanzlerin Merkel gibt Ackermann – Essen im Kanzleramt
Merkel beschwichtigt die Sorgen einer zu engen Verflechtung von Wirtschaft und Politik und versichert, dass sie sich des sensiblen Themas bewusst ist. Sie sieht daher keine Probleme „im Umfeld“ des 60. Geburtstages des Bankenmanagers Ackermann ein Essen im Kanzleramt zu geben. Die notwendige Distanz sieht Bundeskanzlerin Merkel durch „kritische Anmerkungen“, die sie gegenüber Herrn Ackermann mache, für gewahrt.
Der Vorsitzende des Haushaltsausschuss, Otto Fricke, will nun das Vorgehen untersuchen und klären, wie die generelle Praxis im Kanzleramt in solchen Fällen aussieht.
Geburtstagsfeier für Ackermann im Kanzleramt
Die Vermutungen, dass das Essen eine Geburtstagsparty für Herrn Ackermann war, wies Merkel zurück. Der Zweck des Essens „im Umfeld“ von Ackermanns Geburtstag sei das Gespräch mit Vertretern aus Wirtschaft, Kultur, Bildung und Forschung gewesen. Ein Regierungssprecher erklärte, dass es Schnitzel und Spargel gab, was man wohl nicht als „anstößig“ bezeichnen könne.
Zuvor ist der deutsche Bankchef gefragt worden, welche Personen den Abend bereichern würden, worauf Ackermann einige Persönlichkeiten genannt hat. Die Vorgehensweise sei üblich bei derartigen Anlässen, so der ehemalige Vize-Regierungssprecher Klaus Vater.
Kritik von Linkspartei und Grüne an Ackermann-Essen im Kanzleramt
Scharfe Kritik hagelte es von der Opposition. Linkspartei und Grüne sind keineswegs der Meinung, dass Merkel die nötige Distanz wahre. Gesine Lötzsch (Die Linke) sagte, laut dem Hamburger Abendbaltt: „Dieses Essen ist die Spitze des Eisbergs, der im Lobbyismus-Sumpf in der Bundesrepublik steht.“
Grünen-Chefin Claudia Roth sagte: „Vorgänge wie die Geburtstagsparty von Josef Ackermann im Kanzleramt und die Ausarbeitung von ganzen Gesetzentwürfen zeigen, wie viel Nebel an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft herrscht.“
Unterstützung erhielt Bundeskanzlerin Merkel vom Altkanzler und heutigem Vorsitzenden des Aktionärsausschusses des russischen Staatsmonopolisten Gazprom Gerhard Schröder. Er sehe das Ackermann Essen im Kanzleramt als unproblematisch an.