Erneut Mohammed-Karikaturen in Dänemark veröffentlicht
Die auflagenstärksten Zeitungen Dänemarks haben erneut Karikaturen des Propheten Mohammed veröffentlicht. Sie reagieren damit auf die Aufdeckung von Mordplänen gegen den dänischen Karikaturisten Kurt Westergaard.
Westergaard ist einer der zwölf Zeichner, deren im September 2005 von der „Jyllands-Posten“ veröffentlichte Karikaturen zu teils gewalttätigen Protesten in der gesamten islamischen Welt geführt hatten, in deren Verlauf rund 150 Menschen starben.
Die Reaktion der Zeitungen ist begrüßenswert und notwendig, und es ist die einzig vernünftige Möglichkeit, mit derartigen Vorgängen umzugehen: Wenn Mordpläne die Karikaturisten zum Verstummen bringen sollen, dann müssen deren Arbeiten folgerichtig gerade deshalb publiziert werden.
Es bleibt nur zu hoffen, das Entwicklungen wie die vor zwei Jahren ausbleiben werden. Die Chancen dafür stehen gar nicht mal schlecht; es muss doch ein Einsehen geben, dass mit Gewalt in diesem Zusammenhang wenig zu erreichen ist. „Tapfer“, „mutig“ – diese Worte sind hinsichtlich des Verhaltens der dänischen Zeitungen unangebracht. Denn letztlich kämpfen sie für ihren Selbsterhalt. Und, das sollte man sich mal klarmachen, gegen einen Gegner, der viel kleiner, diffuser und schwächer ist, als man angesichts der medialen Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird, annehmen könnte.