Prognose für 2018: Deutsche investieren immer mehr Geld in Konsum
Konsumexperten sind sich einig: Der Handel wird auch in diesem Jahr boomen. Da die Anzahl der Arbeitsplätze sowie Einkommen weiterhin ansteigt, rechnet der Handelsverband Deutschland mit steigenden Umsätzen – zum neunten Mal in Folge. Das prognostizierte Plus soll um zwei Prozent auf 523 Milliarden Euro steigen.
Ein Umsatzplus für den Handel
Wird die Preissteigerung herausgerechnet, bleibt immerhin noch ein Plus von 0,5 Prozent. Wie Verbandspräsident Josef Sanktjohanser bestätigt, wird der Handel auch in diesem Jahr aus dem konsumfreundlichen Umfeld seinen Profit schlagen. Obwohl sich die Ausgabelust der Deutschen vermutlich etwas reduzieren wird, ist der Handel dennoch positiv gestimmt. Im letzten Jahr hatte sich der Umsatz nominal um 4,1 Prozent erhöht, preisbereinigt um 2,6 Prozent. Eine der wichtigsten Komponenten für das stetige Wachstum ist der Internethandel. Im vergangenen Jahr blickte der Onlinehandel auf ein Plus von zehn Prozent zurück. Der Gesamtgewinn betrug 53,4 Milliarden Euro. Dieser Statistik zufolge investierten Deutsche beim Shopping ungefähr jeden zehnten Euro im World Wide Web.
Ein starkes Wachstum des Internethandels
Wie Josef Sanktjohanser betont, ist das Online-Wachstum ebenfalls für stationäre Händler von Vorteil. Doch insbesondere kleine Geschäfte sind die Verlierer. Wie es scheint, geht die Kluft zwischen kleinen und großen Geschäften zunehmend auseinander. Ein besonders großer Teil der Einnahmen resultierte 2017 aus dem Weihnachtsgeschäft. Etwa 94,3 Milliarden Euro wurden durch die Händler im November und Dezember eingenommen. Im Gegensatz zum Vorjahr belief sich die Steigerung auf 2,7 Prozent.
Die eigenen vier Wände verschönern
Neben der Miete oder Kaufpreisen für das eigene Zuhause investieren Deutsche besonders viel Geld in ihre Mobilität. Im Jahr 2017 gaben Deutsche durchschnittlich 335 Euro pro Monat für ihr Auto oder den öffentlichen Personennahverkehr aus. Auf der zweiten Position der wichtigsten Ausgaben reihten sich Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ein. Diese monatlichen Ausgaben beliefen sich im Schnitt auf 342 Euro. Der Posten Freizeit, Kultur sowie Unterhaltung ist den Deutschen ebenfalls viel Geld wert. Durchschnittlich gab jeder Haushalt im Jahr 2017 etwa 258 Euro für das Freizeitvergnügen aus. Zudem ist eine weitere Tendenz erkennbar. Deutsche sind bereit, ihr Zuhause mit größeren Investitionen zu verschönern – entweder für neue Haushaltsgeräte oder zur Dekoration der Wohnung. Dieser Posten betrug 2017 ungefähr 150 Euro pro Monat. Die Kosten für Bekleidung und die eigene Gesundheit schlugen mit 108 Euro bzw. 99 Euro zu Buche.
Sich spontan etwas leisten: mit einem Minikredit
Lässt sich die Kauffreude der Deutschen nicht mit den finanziellen Möglichkeiten vereinbaren, entscheiden sich Verbraucher insbesondere in Zeiten der Niedrigzinsphase zunehmend für Kredite. Darlehen wie ein Minikredit sind die erste Wahl vieler Konsumenten, um sich kleine Wünsche spontan zu erfüllen. Geraten Verbraucher aufgrund einer Reparatur oder überfälligen Mahnung in einen finanziellen Engpass, ist eine Entscheidung für ein Darlehen ebenfalls eine gute Wahl. Allerdings sollten Kreditnehmer stets darauf achten, ihre eigenen Finanzen nicht aus den Augen zu verlieren. Wer eine Finanzspritze durch einen Kredit benötigt, sollte die Notwendigkeit des Darlehens gut durchdenken. Behalten Konsumenten ihre Finanzen jedoch im Auge und schließen die Darlehen in einem vertretbaren Rahmen ab, steht der finanziellen Unterstützung zwischendurch nichts entgegen.
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