«Finanztest»: Beratung zu Immobilienkrediten oft nicht gut
Berlin – Die Finanzierung einer Immobilie sollten Kreditnehmer gut planen. Zumal eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt, dass nur fünf von 21 getesteten Banken und Kreditvermittlern ihre Kunden gut zum Thema Baufinanzierung beraten.
Die gröbsten Schnitzer der Berater waren demnach: Lücken im Finanzierungsplan von mehreren 1000 Euro, zu teure Kreditangebote, eine viel zu hohe Darlehenssumme sowie zu hohe Raten für die Kreditnehmer. Außerdem fehlten in einigen Angeboten wichtige Hinweise über die Restschuld und zu den Möglichkeiten einer Sondertilgung.
Bevor Kreditnehmer einen Berater aufsuchen, müssen sie ihren genauen Bedarf ausrechnen. Dafür sollten sie zunächst ihr Eigenkapital erfassen. Im Internet gibt es spezielle Kredit-Rechner, die bei der Planung helfen. Wichtig: Die monatlichen Raten sollten Käufer realistisch vereinbaren – sie sollten finanziell stemmbar sein.
Die Tilgungsrate sollte gerade am Anfang hoch sein, damit Kreditnehmer das Darlehen schneller abbezahlen können. Zudem ist eine lange Zinsbindung nach Angaben der Finanzexperten gut – im Idealfall sollten es 15 bis 20 Jahre sein.
Damit Kreditnehmer im Termin bei der Bank besser verhandeln können, sollten sie vorab den Markt sondieren – also mehrere Angebote anfordern und diese miteinander vergleichen.
Je genauer der Berater die finanzielle Situation und die eigenen Bedürfnisse kennt, desto maßgeschneiderter kann er das Angebot erstellen. Dafür braucht er aussagekräftige Unterlagen wie eine Aufstellung über die Einkünfte und Ausgaben, Vermögenswerte, Verbindlichkeiten sowie eine genaue Beschreibung der Immobilie.
Außerdem wichtig: Immobilienkäufer sollten ihren Berater im Gespräch auch zu den Risiken, Provisionen und nach möglichen Fördermöglichkeiten befragen. Das rät die Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift «Finanztest» (03/2017).
Fotocredits: Andrea Warnecke
(dpa/tmn)