Insekten als Trend-Nahrungsmittel

Insekten sind reich an Eiweiß, haben einen ähnlichen Energiewert wie Fleisch und sind vielleicht sogar die Lösung des Welternährungsproblems. Allesamt positive Aspekte, die aber – vor allem in Europa – ignoriert werden. Haupthindernis für die Akzeptanz: der Ekel.

Insekten als neues Lebensmittel?

Die Umfrage des BfR zeigt, dass mehr als 50 Prozent der Deutschen Insekten als Futtermittel wahrnehmen. Beim Thema Nahrungsmittel ist man sich nicht mehr so einig. Auch wenn die Bevölkerung den Nutzen kennt und sich vorstellen kann, dass Insekten eine Alternative zum gewohnten Essen darstellen würden, möchte man selbst lieber keine „unbekannten“ Tiere auf dem Teller haben. Doch jeder zehnte Deutsche könnte sich zumindest vorstellen, regelmäßig Insekten in den Speiseplan aufzunehmen. 30 Prozent würden Insekten probieren; 60 Prozent lehnen Krabbeltiere auf ihrem Teller ab. 86 Prozent gaben an, noch nie Insekten gegessen zu haben, während zehn Prozent der Deutschen – zumindest im Urlaub – schon einmal „gekostet“ hätten. Gerade einmal drei Prozent der Befragten haben schon öfter als fünfmal Heuschrecken, Grillen oder Käfer gegessen.

Die Sorgen der Deutschen

Doch es ist nicht nur Ekel, der die Deutschen daran hindert, Insekten zu verspeisen. Es gibt auch Bedenken – vor allem, wenn es um die Verträglichkeit und Hygiene geht. Würde man aber die Insekten im Rahmen der Verarbeitung unkenntlich machen, auf Hygiene achten und auch mehr Informationen präsentieren, die belegen, dass der Verzehr gesundheitlich unbedenklich ist, könnten sich die Deutschen aber zumindest vorstellen, Käfer und sonstige Krabbeltiere zu essen. Die größte Akzeptanz findet sich – laut Umfrage – bei Männern aus der Stadt, die einen hohen Bildungsgrad haben und zwischen 18 und 30 Jahre alt sind.

EU spricht von „neuartigen Lebensmitteln“

In Afrika, Lateinamerika und Asien sind Insekten schon längst ein fester Bestandteil auf dem Teller geworden. Zwei Milliarden Menschen ernähren sich regelmäßig von Insekten; viele gelten heute schon als „Delikatessen“. So etwa der Mopane-Wurm und die Eier der Weber-Ameise. In Europa wird es wohl noch lange Zeit dauern, bis von „Delikatessen“ die Rede ist. Jedoch zählen Insekten – laut Europäischer Union – zu den „neuartigen Lebensmitteln“. Wohl auch, weil Insekten gesundheitliche Tausendsassa sind. Sie sind Protein-Lieferanten, reich an ungesättigten Fettsäuren, Mikronährstoffen und Ballaststoffen.


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