ESC 2009 – Eurovision Song Contest am 16. Mai live aus Moskau
Die Woche des Eurovision Song Contest (kurz ESC 2009) hat begonnen: Am 12. Mai 2009 wurde mit dem ersten Halbfinale die musikalische Woche eingeläutet, die am 16. Mai im Finale gipfelt. Die ARD ist wie jedes Jahr live dabei und überträgt das Wettsingen ab 20.20 Uhr aus Moskau.
Der Eurovision Cong Contest, oder kurz ESC 2009, ist der größte internationale Gesangswettbewerb. 42 Teilnehmer aus ebenso vielen Nationen Europas nehmen am Wettsingen teil. Während sich die meisten Nationen in einem Halbfinale qualifizieren müssen, sind Frankreich, Russland, Großbritannien, Spanien und Deutschland jedes Jahr gesetzte Teilnehmer.
Für Deutschland geht dieses Jahr die Kombo „Alex Swings Oscar Sings!“ mit dem Song „Miss Kiss Kiss Bang“ ins Rennen. Nachdem die letzten Jahre durch grandiose Misserfolge gekennzeichnet waren (2008 belegten die No Angels den letzten Platz!) versuchen der amerikanische Musicalsänger Oscar Loya und der Hamburger Musikproduzent Alex Christensen beim ECS 2009 mit ihrer Elektro-Swing-Nummer zu punkten.
Techno-Produzent Alex C. beim ESC 2009
Alex C. konzentrierte sich in letzter Zeit auf Ballermann taugliche Hymnen wie „Du hast den schönsten Arsch der Welt“ oder „Du bist so Porno“. Ähnlich eingängig und einfältig ist nun auch „Miss Kiss Kiss Bang“: Einfache Rhythmen, ein gut aussehender Sänger und die (ich vermute teuer eingekaufte) Burlesque-Tänzerin Dita Von Teese sollen jungen Menschen aus Israel wie Senioren aus der Türkei gleichermaßen gefallen.
Neu beim ECS 2009 ist das Punktesystem. Die Bewertungen aus jedem Land werden nicht mehr in einem reinen Televoting ermittelt, sondern setzten sich dieses Jahr zu einer Hälfte aus einer Juryentscheidung zusammen. Für eine repräsentative und kompetente Punkteverteilung aus Deutschland sollen unter anderem Guildo Horn, Jeanette Biedermann und H.P. Baxxter von Scooter sorgen.
Das Finale des ESC 2009 am 16. Mai
Der ESC – der wichtigste Gesangswettbewerb der Welt? Wohl kaum! Er mausert sich immer mehr zu einer reinen Kommerz-Veranstaltung. Während Nicole noch mit ein bisschen Frieden Europa zu Tränen rühren konnte, ist heute nackte Haut und Entertainment gefragt. Punkteverteilung durch die Jury, politische Zensur durch den Gastgeber Russland (mehr dazu unter diesem Link) und schon allein der Verzicht auf den Vorentscheid in Deutschland, bei dem eigentlich das Publikum den deutschen Teilnehmer bestimmt, zeigen den Wandel der Idee vom ESC. Damals sollte Musik die Menschen vereinen, heute eint das gemeinsame Geschäftsinteresse.