Internetportale wollen mehr Sicherheit – Cyber Grooming soll unterbunden werden

Sie geben sich viele Namen, sind meist älter als sie sich ausgeben und laden irgendwo ein Bild herunter, das einen hübschen Kerl zeigt: Cyber-Groomer. Meist werden junge Mädchen im Chat angesprochen und so lange belabert, bis sie sich auf ein Treffen einlassen. Jugendschützer und Internetportale wollen das jetzt unterbinden.

Die Fälle häufen sich an. Fälle von sexueller Belästigung über das Internet, von schief gelaufenen Treffen, wo sich der ach so süße Junge im Chat als Vergewaltiger herausgestellt hat. In den letzten Jahren sind die Zahlen mehr und mehr gestiegen.

Man kennt es eigentlich aus jedem Chat. Man chattet so vor sich hin und auf einmal kommt ein eindeutiges Angebot. Man lehnt meist dankend ab und hat dann seine Ruhe. Das sieht bei Cyber-Groomern anders aus.Bei Portalen wie „wer-kennt-wen“ oder „studivz“ gehen ihre Anmachen weit über das sprichwörtliche „Gruscheln“ hinaus.

Junge Mädchen lassen sich schnell einwickeln, das haben auch viele Männer schon herausgefunden. Sie lullen die Mädchen ein und nach wenigen Sekunden folgt schon das erste Sexangebot. Erst im Dezember begann ein Prozess in Konstanz, gegen einen 53-Jährigen, der eine 14-Jährige im Chat angesprochen und bei einem Treffen mehrfach vergewaltigt hatte.

Es sollen Informationen für Eltern bereitgestellt werden, damit sie das Internetverhalten ihrer Kinder besser überwachen können. Dazu haben sich nun mehrere Portalanbieter verpflichtet. Jugendschutz.net bietet schon seit einiger Zeit Broschüren an, die sich mit Kindern und dem Internet auseinandersetzen und Eltern hilfreiche Informationen geben.

Des Weiteren sollen die Gesetze angezogen werden. Grooming soll zur Straftat werden, dies schlug nach Angaben von heute.de, EU-Abgeordnete Roberta Angelilli schon Ende Januar vor. Im März soll sich nun eine Kommission mit dem Thema auseinandersetzen.