Wer keine Probleme hat, kauft sich welche
Kein Witz: Ein neues Onlineportal bietet Probleme zum Kauf an.
„Leben Sie ein ausgefülltes, sorgenfreies Leben? Wie langweilig! Sie brauchen dringend Probleme zum Lösen. Sie werden sehen – es wirkt!“ Mit diesen Worten werden Internetnutzer auf dem vor kurzem gestarteten Portal „need a problem“ begrüßt.
Alle Welt verkauft Lösungen, die drei Werbe- und Marketingspezialisten, die hinter der Plattform stecken, wollen daher nicht mit dem Strom mitschwimmen.
Das Angebot funktioniert wie folgt: Nutzer können auf need a problem ein Problem ihrer Wahl bestellen. Insgesamt stehen dabei fünf verschiedene Arten von Problemen zur Verfügung, die je nach entsprechendem Schwierigkeitsgrad einen unterschiedlichen Preis haben. Von einem trivialen, sehr leicht zu lösenden Problem zum Preis von einem Schweizer Franken (rund 70 Cent) bis zu einem fast unlösbaren Problem für 5.000 Franken (rund 3.397 Euro) ist alles zu haben. „Je teurer der Preis, desto höher ist der Aufwand für den Käufer“, erläutert Firmengründer Koncilja. Um den Überraschungseffekt möglichst groß zu halten, wird dem Kunden jedoch bei der Bestellung nur sehr wenig über den Inhalt des gewünschten Problems verraten. Nach erfolgter Order erhält der User dann eine E-Mail mit einem speziell generierten Link, der ihn direkt zu seiner persönlichen Herausforderung führt.
Auf die Idee zu need a problem sei der Schweizer durch den Film „The Game“ mit Michael Douglas gekommen. „In dem Streifen spielt Douglas einen Millionär, der deprimiert und gelangweilt ist. Ich dachte mir, dass es vielleicht noch mehr Menschen gibt, denen es so geht“, schildert Koncilja. In der westlichen Welt würden existenzielle Probleme zunehmend rarer mit der Konsequenz, dass der eine oder andere keine wirklichen Herausforderungen mehr in seinem Leben habe. „Viele Leute verbringen ihre Freizeit gelangweilt vor dem Fernseher oder im Internet. Mit unserer Webseite wollen wir dem Leben dieser Nutzer wieder einen ‚Kick‘ geben“.
Dass Koncilja und seine beiden Partner mit ihrem ungewöhnlichen Geschäftskonzept gute Aussichten auf Erfolg haben, beweist die stetig wachsende User-Nachfrage nach dem Online-Dienst. „Wir haben die Seite am Montag auf Deutsch gestartet. Seitdem sind bei uns bereits mehr als 100 Bestellungen eingegangen“, sagt Inhaber Koncilja. Eine Expansion nach Amerika ist bereits geplant. Die Befürchtung, dass der Seite einmal die Probleme ausgehen könnten, hat Koncilja nicht: „Wir haben mittlerweile bereits über 1.000 Probleme auf Lager. Schließlich wollen wir nicht, dass jemand zweimal die gleiche Herausforderung erhält.“