Lloyd TSB kauft HBOS – Bankenkrise verändert die Welt
Zuerst waren „Fannie Mae“ und „Freddie Mac“ Pleite und der Staat sprang ein. Dann war Lehman Brothers am Ende und wurde teilweise gerettet. Nun sind auch britische Banken und Investmentinstitute in den Abwärtsstrudel gefallen.
Die Bank Lloyd TSB kaufte die Halifax Bank of Scotland (HBOS) für 12,2 Milliarden Euro, da diese vor der Pleite stand. Bei der HBOS, die größte britische Investmentbank, lagen sogar Bedenken des Kartellamtes vor. Aber diese wurden von der oberster Regierungsstelle zerstreut. Vermutlich, weil die Regierung nicht finanziell einspringen wollte.
Auch in Deutschland wurde die Postbank verkauft und zwar an die Deutsche Bank. Zuvor war die Dresdner Bank von der Commerzbank aufgekauft worden. Bei diesen Übernahmen ging es um Milliardenbeträge, aber eigentlich nur ein Bruchteil dessen was diese Banken noch vor einem oder zwei Jahren wert waren.
Der Trend ist also offensichtlich, die großen Banken fressen die Kleinen. Die Folge ist nicht nur, dass massenweise Häusle-Bauer ihre Immobilien verkaufen müssen, wie dies in den USA vorexerziert wurde. Die Folge ist auch eine deutliche Veränderung der Bankenlandschaft. Aus dieser Banken-Krise werden nur ein Paar hervorgehen. Der Wettbewerb wird leiden und schließlich bleibt das bedrückende Gefühl eines George Orwells Romans.
Neu ist der Trend freilich nicht, denn auch Konzerne fusionieren schon seit längerem. Wobei es hier noch um die Erhöhung der Kurse auf dem Börsenindex ging, ist es bei den Banken exakt andersherum. Die Banken, hier wie in den USA, müssen verkaufen, um die Kurseinbrüche zu überwinden. Der Effekt ist jedoch derselbe. Immer größere Konzerngebilde halten immer mehr Geld in ihren Händen.