Gibt es erneut Ost-West – Spannungen? Georgien im Fadenkreuz
Heute berät die NATO über die Situation im Kaukasus. Die USA drängen auf eine Verurteilung Russlands wegen den Vorgängen in Georgien. Deutschland und Frankreich warnen vor Spannungen.
Schon immer waren die Beziehungen zwischen Frankreich und Russland durchweg besser als von russischer Seite zu manch anderem europäischen Staat. Nicht ohne Grund war der erste Vermittlungsversuch von der französischen Regierung ausgegangen. Noch am Wochenende hatte Russlands Präsident Medwedew seinem französischen Pendant Sarkozy den Truppenabzug aus Georgien versprochen.
Doch bisher blieb nicht nur der Rückzug, sondern auch die Haltungen der gegnerischen Parteien verwirrend.
Das Problem ist hierbei die Tatsache, dass Russland nicht untätig zusehen will, was direkt vor seiner Haustür passiert. Und vor allem ist die Regierung in Moskau unwillig abwarten, wie ihr eigener Einfluss schwindet, während die USA mehr und mehr ihren Geltungsbereich ausbaut.
Auf russischer Seite ist schon die Tatsache, dass Georgien Teil der NATO werden könnte, ein Albtraum.
Dieser Konflikt war von vornherein als Medienspektakel geplant und durchgeführt. Der georgische Präsident hat zum ersten Mal seit dem erzwungenen Rücktritt von Schewardnadse einen Nachrichtenwert in Westeuropa erhalten. Doch auch in Russland ist man dieses Spiels mächtig und so war die Wahrheit wiedereinmal das erste was in diesem Krieg starb.
Doch die Medien sollen nur die Helfershelfer sein. Denn ein gutes Image ist genauso wichtig wie Bezwingung des Gegners.
Der georgische Präsident Micheil Saakaschwili hat wieder an Nachrichtenwert verloren, da nun ein größerer Joker das Spiel betreten hat: Der US-Präsident George Bush. Dieser droht bisher nur mit Worten.
Es bleibt zu hoffen, dass dieser Konflikt nicht die Zündschnur für andere Zwistigkeiten in Form eines Pulverfasses darstellt.