Proteste in Russland: Über 60 Städte demonstrieren heute
Das Militäraufgebot in Moskau ist überwältigend, ob es wirklich zu großen Protesten kommen wird, ist noch unklar, denn die von der Regierung gesteuerten Medien haben stark daran gearbeitet, dass kaum von den Demonstrationen berichtet wurde.
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Der Bolotnaya Platz in Nähe des Kremlin soll heute Standort der russischen Proteste gegen Wahlverfälschung werden, seit ca. halb Zwölf haben sich kleine Gruppen versammelt, jedoch noch lange nicht so viele, wie in Novosibirks, wo zwischen 4000 und 8000 Leute bereits auf dem Hautplatz versammelt stehen.
Liberale Medien, wie die Novaya Gazeta, ehemalige Arbeitgeber der ermordeten Anna Politkovskaya, haben vermeldet, dass ihre Telefon- und Internetverbindungen unterbrochen wurden, man geht davon aus, dass es nicht ganz zufällig geschah.
Glücklicherweise haben sich die Menschen jedoch vorwiegend über soziale Netzwerke organisiert, so dass auch liberale Journalisten die Möglichkeiten haben, über Twitter und Co live zu berichten.
Russische Regierung versucht alles, um Bürger fern zu halten
Im Vorfeld der Proteste meldete sich bereits Gennady Onishchenko, Kopf der Gesundheitsbehörde, um den Bürgern zu raten, nicht an den Protesten teil zu nehmen, da das Wetter zu kalt und die Ansteckungsgefahr von Grippe zu hoch wäre. Ein leidig überzeugender Versuch, die Menschen vom Bolotnaya fern zu halten.
Andere Politiker und selbst ehemalige Militärmitglieder riefen dazu auf, den Protest so friedlich wie möglich zu halten, diese Bitte wurde sowohl an die Protestanten, als auch an die Militärs gerichtet, die sich laut eines ehemaligen militärischen Leutnants daran erinnern sollen, dass sie keine Gegner, sondern Mitbürger vor sich haben.