IWF-Chef Strauss-Kahn plädiert auf nicht schuldig
Am Montag hat sich der mittlerweile ehemalige IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn zum Vorwurf der versuchten Vergewaltigung vor Gericht geäußert. Er plädiert auf nicht schuldig.
Mitte Mai soll Dominique Strauss-Kahn in einem New Yorker Hotel ein 32-Jähriges Zimmermädchen sexuell genötigt haben. Der Franzose bestreitet die Nötigung und spricht von einvernehmlichem Sex. Hunderte demonstrierten vor dem Gerichtsgebäude und solidarisieren sich mit der Anklägerin.
Strauss-Kahn bis zum Prozessauftakt unter Hausarrest
Bis zum Prozessauftakt im Juli steht Dominique Strauss-Kahn in Manhattan unter Hausarrest. Seine Frau und seine 26-Jährige Tochter sind zwar aus Frankreich angereist, um ihm beizustehen, wohnen aber an einem geheimen Ort.
Kein Wunder, denn Strauss-Kahn wird von hunderten Demonstranten belagert, die Gerechtigkeit für die Hotelangestellte fordern. Seine Ehefrau und Tochter waren auch bei der ersten Anhörung anwesend und mussten sich anhören, dass der Vater und Ehemann Strauss-Kahn einvernehmlichen Geschlechtsverkehr mit der Hotelangestellten zugibt. Abgesehen von der Straftat, die nun zu beweisen ist, war das wahrscheinlich schon schlimm genug für die Familie des 62-Jährigen.
Strauss-Kahn bestreitet die Tat vor Gericht
Sexuelle Nötigung, versuchte Vergewaltigung und Freiheitsberaubung – diese Anklagepunkte streitet Strauss-Kahn ab. Nun erwartet sowohl die Anklage, als auch Verteidigung ein monatelanger Prozess, der beiden Seiten schaden wird. Sollte sich herausstellen, dass Strauss-Kahn unschuldig ist, wird es einen Aufschrei der Bevölkerung geben.
Sexuelle Übergriffe der Hotelgäste auf die Angestellten, besonders Zimmermädchen, sei an der Tagesordnung, so die Demonstranten. Der Prozess gegen Strauss-Kahn wird stellvertretend für die Frauen gesehen, die sich das gefallen lassen müssen, um ihre Familien ernähren zu können. Der ehemalige IWF-Chef hat also nicht nur mit der Anklägerin zu kämpfen.
Die Anklage wird versuchen Strauss-Kahn als Wiederholungstäter darzustellen und ist nicht nur in den USA auf der Suche nach weiteren Opfern. Da Strauss-Kahn den internationalen Währungsfonds leitet und viele Reisen unternimmt, vermuten sie weltweit Übergriffe.
Die Verteidigung dagegen wird nichts unversucht lassen zu beweisen, dass das guineische Zimmermädchen leicht zu haben und sowieso immer auf Abenteuer aus sei. Es bleibt abzuwarten, welche Seite die besseren Beweise hat.