Benzin Streik in Griechenland: Lage entspannt sich
Die angespannte Lage in Griechenland scheint sich langsam wieder zu normalisieren. Seit vergangenen Montag hatten die griechischen Tankwagenfahrer gegen eine Liberalisierung ihres Berufsstandes protestiert. Das Militär hatte die Versorgung des Landes mit Benzin übernommen.
Seit Samstag können die Menschen im Grossraum Athen wieder durchatmen. Der Streik der Tankwagenfahrer ist beendet, und das Militär hat wichtige Institutionen wie Krankenhäuser, Flughäfen, Elektrizitätswerke und Häfen mit Benzin versorgt. Aufgrund des Generalstreiks der Lastwagenfahrer war es zu gefährlichen Engpässen gekommen. Die Fahrer drückten mit den landesübergreifenden Protesten ihren Unmut über die geplante Reformierung der Lizenzregelungen für Tankwagen aus.
Benzin Streik in Griechenland – Zurück zur Normalität?
Die Minister hatten am vergangenen Freitagabend einen Notfallplan angesichts der zusammenbrechenden Versorgung ausgearbeitet. Das Militär war mit über 250 Fahrzeugen im Einsatz, um das Land vor dem Chaos zu bewahren.
Mittlerweile sind 90 Prozent der Tankstellen im Land wieder mit Kraftstoff versorgt, und auch im Lebensmittelbereich sind keine Engpässe mehr zu befürchten. Auch auf den grossen Touristeninseln Griechenlands gibt es so gut wie keine logistischen Probleme mehr.
Benzin Streik in Griechenland: Gegen die Öffnung geschlossener Berufe
In Griechenland ist das Gewerbe der Tanklastwagenfahrer strengen Reglementierungen unterworfen. Die Lizenzen für den Berufsstand sind teuer und limitiert. Bis zu 300.000 Euro muss für eine der 30.000 Genehmigungen bezahlt werden. Die neue Politik aus Brüssel sieht vor, das jeder Besitzer eines LKW-Führerscheins auch als Lastwagenfahrer arbeiten darf. Die Öffnung des Berufes würde einen immensen Wertverlust für die bereits gekauften Lizenzen bedeuten
Der Präsident des Dachverbandes der Gewerkschaften der Tank- und Lastwagenbesitzer, Giorgios Tzortzatos, schien nach stundenlangen Verhandlungen endlich zur Einsicht gekommen zu sein: „Wir haben die Probleme zur Kenntnis genommen, die sich durch die fehlende Versorgung des Marktes mit Lebensmitteln, Treibstoffen und anderen Sachen ergeben haben. Deshalb haben wir in Verantwortung und mit knapper Mehrheit beschlossen, den Streik einzustellen.“